Ausgehend von einer avantgardistischen Form des Blumenarrangierens, dem sogenannten "Nô-no ikebana" oder "Ikebana der Landwirtschaft", fängt NÔ in einer Art "Choreographie des Alltags" die Arbeit einer japanischen Bäuerin und eines Bauern ein, die geschichtetes Heu allmählich auf einem Feld verteilen wie Farbe auf einer Leinwand.
Ein Landschaftsbild ist aus dem Fluß der Zeit gelöst und entzieht sich dem Lärm der Welt. Es ist Ausdruck einer Konstruktion, wie wir Erkenntnisse über die Wirklichkeit erlangen können. NÔ ist so ein (bewegtes) Landschaftsbild.
In seiner strengen Form lenkt es den Blick auf Details und gibt den Bildern Raum, sich als Rhythmus zu entfalten, verführt durch seine scheinbar abweisende Haltung zu ungebremster Empathie beim Betrachten.
Aufführung vor dem zweiten Konzert des MDR-Sinfonieorchesters in Reihe Eins, dem "Japan-Konzert", im Großen Saal des Gewandhauses.
Originaltitel: NÔ
USA 2003, 31 min
Genre: Dokumentation, Poesie
Regie: Sharon Lockhart