Originaltitel: HOW TO LOSE FRIENDS & ALIENATE PEOPLE

USA 2008, 111 min
FSK 0
Verleih: Concorde

Genre: Komödie

Darsteller: Simon Pegg, Kirsten Dunst, Jeff Bridges, Danny Huston, Gillian Anderson

Regie: Robert B. Weide

Kinostart: 22.01.09

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New York für Anfänger

Wer nicht paßt, wird passend gemacht?

Hartnäckig hält sich das Gerücht, Journalist sei ein Traumberuf. Das kann man glauben. Oder nicht, so wie Toby Young, der als Redakteur beim Branchenblatt "Vanity Fair" anheuerte, bereits nach nicht einmal zwei Jahren wieder auf der Straße saß und darüber einen Bestseller schrieb, welcher als Vorlage für diese über weite Strecken sehr gelungene Komödie diente.

Aus Toby wurde Sidney, "Vanity Fair" heißt hier "Sharps." Das renommierte Magazin stellt unseren erfolglosen Schreiberling ein und setzt ihm allerlei schräge Gestalten vor die Nase, zum Beispiel eine zickige Pressefrau, den dezent blasierten Verleger oder die Jungschauspielerin Sophie, zwecks Verdrehen des Kopfes. Sidney steigt nach anfänglichen Schwierigkeiten immer höher auf der Karriereleiter und vergißt dabei schnell, wer er ist. Aber vielleicht kann ihn ja seine süße Kollegin wieder erden?

Zugegeben, der hier kurz angedeuteten, im Buch nicht vorhandenen Love Story hätte es nun wirklich nicht bedurft, zumal sie wie ziemlich alle ihre Kolleginnen keinerlei Überraschungen bietet. Und ja, vielleicht wären 90 Minuten generell genug gewesen. Aber was soll’s?! Allein schon das bestens aufgelegte Star-Ensemble lohnt jeden Blick, ebenso wie manch herrlich unkorrekter Einfall. Da bleibt halt auch mal ein Chihuahua auf der Strecke, als Liebesopfer sozusagen ...

Überhaupt muß man dem recht unerfahrenen Regisseur Robert B. Weide hoch anrechnen, daß er verstanden hat: Es kommt doch auf die Länge an. Selbst ein brillanter Gag verliert eben seinen Witz, wenn er zu sehr gestreckt wird. Weide beherzigt das und dehnt seine Komik nie zu arg, bestenfalls kommt sie sogar ohne Worte aus. Einmal möchte Starlet Sophie zum Beispiel die andere Seite eines Pools erreichen. Schnödes Umrunden kommt aus Selbstdarstellungsgründen nicht in Frage, also das Haar gerafft und in Zeitlupe durch die Brühe gewatet, im Blitzlichtgewitter der Fotografen – eine Szene zum Niederknien!

Steht im Fazit: Satiren gibt es zwar viele, dennoch hebt sich diese hier nicht nur durch ihren treffenden Witz, sondern auch Herz und Verstand aus dem Einheitsbrei hervor. Und wann hätte man schon mal zuschauen dürfen, wie ein erwachsener Mann von einer rasenden Showbiz-Furie verprügelt wird?!

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...