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Planet B

Es rappelt in der Trash-Kiste!

Preiswerte Streifen drehen, die mit Monstern, Pappkulissen und drallen Blondinen den Charme schnell heruntergekurbelter Trash-Filme aus alten Tagen versprühen - der Gedanke klingt durchaus verlockend. Doch mit der Reihe Planet B wurden weder richtig preiswert, noch wirklich schnell drei Filme gedreht, und das Ergebnis ist auch nur zum Teil pfiffig.

Mit DETECTIVE LOVELORN liegt der krude Mix aus Detektivgeschichte und Mumienhorror vor. Besonderer Gag - und jetzt kommt’s - der Detektiv hat eine gespaltene Persönlichkeit. Sein zweites Ich ist eine dralle Blondine, Eva Hass-mann um genau zu sein, und sie agiert, als hätte sie eine Familienpackung Valium genommen. Den hätte der Rest der Crew auch vertragen, denn was hier im überschwenglichen Parodierwahn entstand, ist einfach herzergreifend witzfrei und dämlich.

Schon eher dem Trash brüderlich verbunden ist MASK UNDER MASK, ein mittelalterliches Zombie-Musical. Valdéz herrscht über die Schönen und Eitlen der genußsüchtigen Stadt San Vanidad. Er wählt sich die schöne Espella zur Gemahlin, ohne zu wissen, dass sie des nachts zum häßlichen Monster wird. Kurzerhand verbannt er sie, und prompt liegt ein Fluch auf San Vanidad. Für Heiterkeit sorgen vor allem Pappkulissen und Latexmasken.

Als gelungenster Ausflug in die Trash-Gefilde präsentiert sich THE ANTMAN - eine Mutanten-Erotik-Horror-Mixtur mit mexikanischem Beigeschmack. Mit seiner Frau Bella Bonita will Kriegsheld Don José in der alten Heimat eine Ranch aufbauen und friedlich leben. Wird aber nichts mit der Ruhe, denn sein eigener Bruder Loco Satano arbeitet an der teuflischen Kreuzung aus Mensch und Ameise. Nun ist also nicht nur Bella Bonita in Gefahr, sondern die gesamte Menschheit. Gojko Mitic gibt charismatisch den alten Indianer, und Elisabeth Volkmann (die Stimme von Marge Simpson) als Sheriff El Busto ist eine wahre Freude.

Mit flotter Inszenierung und gelungener Atmosphäre rechtfertigt THE ANTMAN die gesamte Kopfgeburt Planet B, das Experiment hat sich also doch gelohnt.

[ Roman Klink ]