Originaltitel: PLAYMOBIL: THE MOVIE
USA/F/D 2019, 100 min
FSK 0
Verleih: Concorde
Genre: Computeranimation, Abenteuer, Kinderfilm
Stab:
Regie: Lino DiSalvo
Stimmen: Matthias Schweighöfer, Michael Patrick Kelly
Kinostart: 29.08.19
Wenn’s schon so losgeht … Die seit THE VVITCH – bislang! – stets gern gesehene Anya Taylor-Joy trällert ein Liedchen über den Start ins Leben, zu dessen erfolgreicher Absolvierung lediglich ein Reisepaß gehört. Aha und aufgemerkt: Diese Marla (18) will sich vorm College drücken, Welten erbummeln! Vorab allerdings noch mit Bruder Charlie (6) Playmobil spielen, ist halt eine Gute, die Marla.
Vier Jahre später, das Schicksal schlug bereits früh grausam zu, Marla jobbt verbittert im Supermarkt, Charlie hat’s recht ordentlich verwunden, schleicht zur Spielzeugmesse, fällt schwesterlichem Handy-Tracking zum Opfer, Magie knistert, die Geschwister finden sich als Playmobilfiguren – konkret durchsetzungsstarke Strickjackenamazone und superkräftiger Wikinger – wieder, was natürlich den Beginn eines gigantischen Abenteuers markiert.
Oder richtiger gesagt: markieren könnte, zum (Verleihsicht) „Animations-Highlight im Sommer 2019“ fehlt doch einiges. Und zwar angefangen eben bei der mauen Animation, wobei man fairerweise anmerken könnte, daß steife Schwerfälligkeit ja prinzipiell exakt den simplen „Streck die Arme, hoch das Bein“-Bewegungsradius der Plastikpüppchen widerspiegelt. Sieht trotzdem unschön aus. Klingt außerdem nur wenig besser, da Leute wie Matthias Schweighöfer (arroganter 007-Verschnitt), Ralf Schmitz (angetuckter Kaiser) oder Beatrice Egli (verstörend pinke Glitzerfee) ungebremst vom stimmlichen Leder ziehen. Gnädigerweise ist der Mix aus Gekreisch und zum Ohrenbluten einladenden Singsang häufig kaum konkret zu verstehen, wird von gleichzeitig stattfindendem Action-Lärm überrumst. Gott sei Dank, möchte man auch deshalb hinzufügen, weil derart fade Gags für Menschen über 5 regelrecht niederschmetternd sind. Die schnurrbärtige Schurkin ausgenommen.
Worauf sollte potentiell bunter Humor aber genauer betrachtet denn bauen? Grundsätzlich geht’s bloß szenenweise wechselnd um a) Jeder-gegen-jeden-Gekloppe bzw. b) irgendeine Verfolgungsjagd quer durch irgendwas, beides zwecks hektischer Bemäntelung erzählerischer Öde. Weswegen die Chose letztlich nicht mal zum Playmobil-PR-Vehikel taugt (obwohl man selbstverständlich diverse filmbezogene Sets erwerben darf, für knapp 70 Tacken UVP gibt’s gar den Agenten-Porsche). Und ein freudig drohendes „Charlie, wir können noch so viele Abenteuer erleben!“ ganz üble Schnappatmung provoziert.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...