Hey Julie, lächle einmal! Foto. Diesen Moment solltest Du Dir merken. Der letzte Schultag ist vorbei und mit ihm auch der schöne Teil des Lebens, scheint Dir. Deine beste Freundin Hannah zieht nach Vancouver. Wo, verdammt noch mal, liegt das überhaupt? Für Dich beginnt dann die Highschool, ein grauenvolles Kapitel, denn Du behauptest von Dir, das schlimmste Image aller möglichen zu haben: Keins.
Aber einmal wollt Ihr es Euch noch gut gehen lassen, Du und Deine Mädelsclique - wild schminken, Perücken aufsetzen und zu Spice Girls ganz aufgedreht tanzen. Aber halt, Eure Rivalin Staci fordert Euch zu einer Schnitzeljagd, die es in sich hat. Ein Blind Date in einem Nachtclub steht ebenso auf dem Plan, wie die Boxershorts, die Ihr Steve klauen sollt. Er ist der schmuckste Junge der Schule und ganz nebenbei Dein Schwarm, Julie. Herausforderung angenommen; aus Eurer Pyjamaparty wird ein Kampf gegen Türsteher und übereifrige Sicherheitsbeamte. Die unvergeßliche Nacht kann beginnen.
Noch ehe man "kennichallesschon" sagen kann, ist die Teeniekomödie unauffällig vorbeigehuscht. Im Gegensatz zu rasanten Klassikern wie DIE NACHT DER ABENTEUER von Chris Columbus ist sie ganz klar auf die Zielgruppe "Mädchen" gemünzt. Da ist es ja schon Hardcore, wenn man die Unterhose vom Schwarm in der Hand hält. Kreisch, die ist ja kariert!
Wäre es nicht so nett und unwichtig, würde man glatt den zersetzenden Charakter des Filmchens übersehen. Das wichtigste Problem amerikanischer Mädchen ist hiernach nämlich, ob man zu den beliebten Girls gehört oder zu den Mauerblümchen. Mit minimalem Abstand folgen die Bedürfnisse, sich anzupassen und unter die Haube zu kommen. Punkt, keine weiteren Fragen mehr. Natürlich gibt es Klassifizierungen, aber Hallo! Die dicken Mädchen zu den dicken Jungs, die sympathischen Pummelchen kriegen sogar ’nen netten Dicken ab. Und selbst die dünnen Mädchen müssen schon etwas bieten für die Aufmerksamkeit der Männerwelt - Skateboard fahren, Lehrer angraben, solche Dinge halt. Jungs müssen einfach nur schmuck aussehen. Alles klar in Sachen Paarkonzept à la USA?
Aber irgendwo unter diesem Schmus liegen auch hier die spannenden Dinge des Lebens verborgen, ein schüchternes Lächeln, ein scheuer Kuß und die aufregende Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein.
Originaltitel: SLEEPOVER
USA 2004, 89 min
Verleih: Solo Film
Genre: Komödie, Teenie
Darsteller: Alexa Vega, Mika Boorem, Scout Taylor-Compton
Regie: Joe Nussbaum
Kinostart: 10.02.05
[ Roman Klink ]