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Pumuckl und sein Zirkusabenteuer

Hier macht Wiedersehen Freude

Erinnern Sie sich noch, wie die ganze Familie vor dem Fernseher saß und wartete, bis es endlich hieß: "Hurra, hurra, der Pumuckl ist wieder da!"? Selbst wenn man es ihm nicht wirklich ansieht, ist der quirlige Kobold 2002 volle 40 Jahre alt geworden. Und wo könnte man eine Geburtstagsfeier besser verbringen als im Zirkus?!

Zunächst einmal kehrt der Rotschopf aber zurück nach München, um dort leider festzustellen, daß sich Meister Eder "verlebt" hat (da sein Darsteller Gustl Bayrhammer 1993 starb). Vetter Ferdinand will eigentlich nur ein paar Hinterlassenschaften mitnehmen, bekommt als Bonus allerdings Pumuckl gleich mit dazu, ist ja klar. Der legitime Klabauter-Nachfahre stiftet nun gewohnheitsmäßig reichlich Wirrwarr, Herr Eder dagegen berichtet seiner redefreudigen Nachbarin vom "Heinzelmännchen", was allerdings ziemlich unclever war. Die bei einem Zirkus aushelfende Mitteilungsbedürftige plaudert nämlich munter drauflos, bis das Gerücht dem ziemlich erfolglosen Magier-Paar Magiaro zu Ohren kommt. Gerade Frau Magiaro malt sich aus, wie solch unsichtbarer Gnom ihre Show aufpeppen könnte, schreitet zur Tat und kidnappt Pumuckl, womit das Chaos erst richtig beginnt!

Etwas kantige, handgezeichnete Animation, altmodisches Ambiente, keine Effekthascherei – die Zeit scheint an Pumuckl spurlos vorübergegangen zu sein. Weswegen man erfreut konstatieren darf, daß es auch auf der großen Leinwand fabelhaft gelingt, den angenehm schrulligen Serien-Charme einzufangen. Hans Clarin leiht dem Kobold zwar nicht mehr seine Stimme, stellt sich als Ferdinand Eder jedoch mit Leib und Seele in den Dienst des Films, was ebenso für alle anderen Schauspieler gilt. Besonders Magier-Gattin Sunnyi Melles liefert eine wunderbar überzogene, ungemein amüsante Vorstellung.

Letztlich also ein liebevoller Kinostreich, welcher nicht nur das kleine Publikum ernst nimmt und Kinderaugen leuchten läßt, sondern Eltern ebenso viel Spaß bereitet. Dafür sei hiermit das höchstmögliche Gütesiegel verliehen: Gustl Bayrhammer hätte Pumuckls Zirkusabenteuer sicher gefallen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...