Originaltitel: IN GOOD COMPANY
USA 2005, 109 min
Verleih: Tobis
Genre: Tragikomödie
Darsteller: Dennis Quaid, Scarlett Johansson, Topher Grace
Regie: Paul Weitz
Kinostart: 24.03.05
Dan Foreman liebt seinen Job als Anzeigenleiter beim Hochglanzmagazin "Sports America". Daheim warten eine liebende Ehefrau, zwei zauberhafte Töchter, und ein drittes Baby ist unterwegs. Ein nettes Leben, das viel Arbeit kostet, aber Dan glaubt an das, was er tut. Das ändert sich an dem Tag, als sein Verlag vom Großkonzern Globecom geschluckt wird. Er behält glücklicherweise seinen Job und bekommt einen neuen Vorgesetzten: Carter Duryea ist mit 26 Jahren halb so alt wie Dan und hat kaum Berufserfahrung. Er geht munter ans Werk, Leute müssen gefeuert werden, die Umsätze sollen bitteschön sprunghaft steigen. Synergie ist das Zauberwort - Netzwerke, die ineinandergreifen. Etwas ähnliches erwischt Carter völlig unvorbereitet, als er Dans Tochter Alex kennenlernt und mit ihr ausgeht. Das ist Dan zuviel, er beginnt zu kämpfen. Doch das Blatt hat sich nicht zum letzten Mal gewendet.
Gut, daß Dennis Quaid in einer Branche arbeitet, die auch Männer mit fünfzig Lenzen und mehr beschäftigt. Sein faszinierendes Comeback war eines der Hollywood-Wunder in den Neunziger Jahren. So ist er im doppelten Sinne die Idealbesetzung für Dan, das Stehaufmännchen mit Familiensinn. Souverän spielt Topher Grace den überdrehten bis überforderten Gegenpart. Zum ersten Mal in seiner Karriere macht ihm jemand das Leben schwer, und er beginnt tatsächlich nachzudenken. In einer der deutlichsten Szenen des Films reibt sich Carter die Augen, um Sterne zu sehen. "Das hab ich mit drei gemacht" pflaumt ihn sein selbstverliebter Vorgesetzter Steckle an, ein widerlicher Typ und perfektes Abbild der neuen Generation auf Erfolg gedrillter, sportlicher, dynamischer, schlagfertiger Jungmanager. Brainstorming, ja das kann er aus der Kalten, aber irgendwie nichts anderes.
Das Bild vom "Neuen Markt" mit synergetischen Universallösungen allerorts wirkt nicht einmal stark überzogen. Es ist von allein komisch und tragisch zugleich. Der gesunde Humor des Drehbuches von Paul Weitz reicht sich mit der markanten Musik von Stephen Trask die Hand, sogar New York City erscheint in einem neuen Licht. Scarlett Johansson zu loben, ist nicht originell, aber man kommt nicht umhin.
Ein Film, über den man noch lange spricht, nachdenkt und der sich irgendwie in das eigene Leben mischt.
[ Roman Klink ]