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Rennschwein Rudi Rüssel 2

Patchworkfamilie mit Ferkel

Rudi träumt. So ein paar Flügel, das wäre was Feines, er könnte die Welt erobern. Aber für kleine rosa Ferkel hat die Gesellschaft andere Pläne. So bleibt ihm nur das Träumen im heimatlichen Stall. Bis er eines Tages Nickel kennenlernt. Ein Schulausflug führt den 9jährigen aufs Land, und wie Rudi hat auch er keine Mutter mehr. Die beiden schließen sofort Freundschaft, das Ferkel büchst aus und findet sich in Nickels Leben wieder. Dort herrscht ein wenig Unordnung. Der schusselige Papa läßt sich nur selten blicken und meldet sich von Zeit zu Zeit via Webcam. Als er dann endlich auftaucht, hat er die Kinderärztin Anja als "neue Mutter" samt deren Tochter Feli im Schlepptau. Die geplante Familienzusammenführung geht jedoch mächtig in die Hose. Erst verbünden sich die Stiefgeschwister in spe gegen ihre Eltern. Als das nichts hilft, reißen sie aus, um Rudi in ein neues Zuhause zu bringen, das "Schweineland" in Brandenburg.

Wendungsreich und kurzweilig ist sie geworden, die etwas verspätete Fortsetzung zum Kinohit RENNSCHWEIN RUDI RÜSSEL von 1994. Diesmal wird der Urururenkel des legendären Sportschweins mit familientherapeutischem Auftrag ins Rennen geschickt. So verständnisvoll Anja gegenüber Nickel auch ist, er vermißt seine Mutter über alle Maßen. Feli hingegen will keinesfalls einen seltsamen Stiefbruder haben, der ein Schwein zum Haustier hat. Die Erwachsenen sind mit der Situation völlig überfordert. Mit einer Reise nach Las Vegas wollen sie ihre Kids ködern, doch die durchschauen den Trick - eine Spontanhochzeit ist geplant - und rüsten mit Streichen zum Gegenangriff. Zwischendrin sorgt natürlich Rudi für heilloses Chaos.

Irgendwie war diese rührend-komische Konstellation den Machern noch nicht genug. Sie schicken Feli, Nickel und Rudi auf eine abenteuerliche Reise von Köln ins Odertal. Dabei stolpert das Trio auf acht Beinen per Zufall in ein Hunderennen (Rudis große Stunde, schließlich hat er einen Ruf zu verteidigen!), begegnet einer schießwütigen Oma und grenzdebilen Gangstern. Die sorgen für einen spannenden, wenn auch überfrachteten Showdown. Charmanter Humor und sympathische Darsteller runden das Abenteuer ab. Die eigentliche Arbeit beginnt dann Zuhause, wenn Eltern ihren Kindern erklären, warum sie sich kein Ferkel halten können. Zugegeben, der Rudi ist zuckersüß ...

[ Roman Klink ]