Tierhorrorfilme haben eine lange Tradition: Warnten sie nach dem zweiten Weltkrieg vor der atomaren Gefahr und den ökologischen Auswirkungen der steigenden Umweltverschmutzung, entwickelten sie sich in den 70ern zu mehr oder weniger ernsten Billig-Movies kleiner Produktionsfirmen. Auch wenn in Klassikern wie FORMICULA noch das Bestreben zu erkennen ist, spannende und anspruchsvolle Kinoerfolge zu drehen, ist das Bild des Genres heute durch eine Flut von B-Movies geprägt. Egal ob Spinnen, Kröten, Wölfe, Würmer, Wildschweine, Ameisen oder Bernhardiner - jede noch so abwegige Tierart bekam die große Leinwand.
Die Videoedition von Highlight bringt nun drei neue Produktionen auf den Markt, die sich ebenfalls als B-Movies einordnen lassen. Bei dem Kraken aus OCTOPUS handelt es sich um eine mutierte Kreatur, die ein U-Boot attackiert. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, ist auch noch ein fieser Terrorist an Bord, so daß der Film aufgeregt zwischen Action und animalischem Horror pendelt. Auch in SPIDERS sind die tierischen Protagonisten auf unfaßbare Größe angewachsen. Eine geheime Militärbasis unter der Erde wird zum Schauplatz des Kampfes gegen eine riesige Monstertarantel.
Auch wenn diese Filme eher flachbudgetierte Dutzendware ohne ausgefeilte Effekte oder bekannte Stars sind, kann man sich ausgesprochen gut unterhalten. Für unfreiwillige Lacher sorgen einige krude Drehbucheinfälle und die dilettantisch inszenierten Endkämpfe.
Der dritte Beitrag der Edition, CROCODILE, ist dagegen ein echtes Glanzlicht. In dem Film von Tobee Hooper (TEXAS CHAINSAW MASSACRE) geht es um Teenies, die ihre Ferienzeit auf einem Hausboot verbringen und dabei ein zerstörtes Nest mit riesenhaften Eiern entdecken. Als sie ein Ei mit auf ihre Tour nehmen, ziehen sie die wütende Mutter der Brut auf ihre Spur und haben sich fortan mit einem mörderischen Riesenkroko auseinanderzusetzen. Daß auch CROCODILE vom Budget nicht an eine Kinoproduktion heranreicht, ist klar - trotzdem können hier die jungen, unverbrauchten Darsteller genauso wie die meisten Schockeffekte überraschen. Auch ist die offene Szenerie weitaus interessanter als die erdrückende Enge in einem U-Boot, so daß wenigstens dieser Film in keiner Trash-Videosammlung fehlen sollte.
Genre: Trash, Horror
[ Jan Berger ]