Originaltitel: THE RING

USA 2002, 115 min
Verleih: UIP

Genre: Horror, Thriller, Mystery

Darsteller: Naomi Watts, Martin Henderson

Regie: Gore Verbinski

Kinostart: 13.02.03

Noch keine Bewertung

Ring

Bei Anruf Mord!

Wer kennt nicht dieses wohlige Kitzeln im Nacken, die schweißnassen Hände, den schweren Atem, der die Stille zerteilt. Einem Selbstversuch gleich setzen wir mutigen Kinozuschauer uns immer wieder Horrorfilmen aus, im dunklen Kinosaal, die Nerven zum Reißen gespannt. Bei manchen Werken ist jedoch Vorsicht geboten, so sät zum Beispiel RING neben Mystery und den obligatorischen "Bitte zucken Sie jetzt zusammen!"-Überraschungen in seinen besten Momenten tief sitzende Beunruhigung.

Eine Videokassette ist im Umlauf, unbeschriftet, unbekannter Herkunft und tödlich. Sie enthält zwar nur verstörende Bilder ohne Zusammenhang und Kommentar, doch hat man sie erst einmal geschaut, folgt ein Telefonanruf und kündigt den Tod des Zuschauers an. Genau sieben Tage später stirbt man. Rachel ist eine Journalistin, die für eine steile Karriere ihren Sohn Aidan vernachlässigt. Als ihre Nichte unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, erfährt Rachel zum ersten Mal von eben jenem Videoband. Die Berufsneugier siegt, und als auch sie das fatale Bilderpotpourri gesehen hat, klingelt das Telefon. Sieben Tage É

Lange Zeit tappt der Zuschauer im Dunkeln, rätselt mit Rachel um den Ursprung der Kassette. Unbarmherzig läuft der Countdown, Hinweis um Hinweis führt auf die Spur eines vergangenen Verbrechens, doch Heldin und Publikum stehen finstere Überraschungen bevor. RING ist die amerikanische Neuauflage des japanischen Horrorhits RINGU. Die Welt der Geister ist hier nicht nur Hort der tragischen Existenzen, wie ihn THE SIXTH SENSE zeichnete. In RING offenbart sich erst spät, wer welche Absichten hat, und die Konsequenzen sind finster.

Dreamworks-Hausregisseur Gore Verbinski kleidet sein hinterhältiges Verwirrspiel in ein graublaues Gewand aus wohlüberlegten Bildern, nimmt für die frostige Atmosphäre auch logische Sprünge in Kauf. Naomi Watts und David Dorfman als Mutter und Sohn ebnen den Weg in ein perfides Finale, das den unvorbereiteten Zuschauer ausspuckt in eine kalte Realität.

[ Roman Klink ]