Patricia Highsmith hat fünf Romane um den latent schwulen, mörderischen Hochstapler Thomas Ripley geschrieben. Bei dieser Adaption stimmt vor allem traurig, daß sie nie in die deutschen Kinos kam. Denn die Geschichte um die aus den Fugen geratene Rache Ripleys am todkranken und finanzklammen Nachbarn Jonathan ist ein spannendes, brillant gespieltes Meisterstück. Ripley, mittlerweile mit schöner Frau auf einem stattlichen Gut in Italien residierend, genügt eine unbedachte Beleidigung durch Jonathan, und schon zieht er die Fäden dessen Schicksals, worauf der junge Mann zum Mörder wird - mit der Russenmafia auf den Fersen.
Das alles ist mit einem hohen Maß an Suspense und vor allem mit einem wieder großartig auffahrenden, schmallippig-eiskalten John Malkovich zu einem fabelhaften Stück Kino gelungen. Hier funktionieren szenische Sprünge vom träumerischen Italien ins herbstgraue Berlin, von Ripleys herrischem Anwesen in die Enge deutscher Züge. Das ist sicherlich manchmal etwas krude und forsch erzählt, aber immer mitreißend und unterhaltsam.
Originaltitel: RIPLEYS GAME
USA 2002, 106 min
Verleih: Warner Home Video
Genre: Drama, Literaturverfilmung
Darsteller: John Malkovich, Dougray Scott, Ray Winstone
Regie: Liliana Cavani
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.