D 2022, 93 min
FSK 12
Verleih: Neue Visionen
Genre: Dokumentation
Regie: Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel
Kinostart: 27.10.22
Wie geht heute Revolution, fragt sich ein Kollektiv aus Filmschaffenden. Und sucht die Antworten bei Aktivisten, die ihr Leben für ihre Ideale und Überzeugungen einsetzen. Aber an welchem Punkt wird man zum Teil einer Bewegung? Für Shahida Issel war es der Moment, als ihre Mutter den Bürgersteig für einen weißen Polizisten räumte und sich bei ihm entschuldigte. Seitdem kämpfte Issel in Kapstadt gegen das Apartheidregime.
Gleich vier Regisseure führen ebenfalls Gespräche mit Kali Akuno, der in Jackson Bürgerinitiativen organisiert, die die afroamerikanische und Latino-Bevölkerung mit niedrigem Einkommen stärken sollen. Camila Cáceras, die den feministischen Aufstand in Chile gegen das Piñera-Regime mitorganisiert hat, Marlene Sonntag, engagiert in der kurdischen Frauenbewegung, und Judith Braband, einer der Köpfe der Bürgerrechtsbewegung in der DDR, berichten über das Adrenalin des Widerstandes, das Glücksgefühl in der Gruppe und harte Verluste. Dazu aus dem Off die Selbstbefragung der Regie. Reflexionen über Ängste im Angesicht der Klimakrise, den Stellenwert von Arbeit, das Verlassen von Komfortzonen und den Einfluß der sozialen Medien. Letztendlich ginge es vor allem darum, das Begehren anders zu denken: Statt einen Bullshit-Job zu machen, der Konsum ermöglicht, unbedingt Revolution wagen.
Das Filmteam ringt mit Ernsthaftigkeit und Innenansichten um den Weg dahin. Auf filmischer Ebene wirkt das Ganze jedoch eher wie eine fleißig recherchierte PowerPoint-Präsentation. Perfekt als Ausgangslage für Diskussionsrunden, aber zu wenig nah dran an den Menschen hinter der Revolution.
[ Susanne Kim ] Susanne mag Filme, in denen nicht viel passiert, man aber trotzdem durch Beobachten alles erfahren kann. Zum Beispiel GREY GARDENS von den Maysles-Brüdern: Mutter Edith und Tochter Edie leben in einem zugewucherten Haus auf Long Island, dazu unzählige Katzen und ein jugendlicher Hausfreund. Edies exzentrische Performances werden Susanne als Bild immer im Kopf bleiben ...