Originaltitel: ROBINSON CRUSOE
F/Belgien 2015, 90 min
FSK 0
Verleih: StudioCanal
Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Abenteuer
Stab:
Regie: Vincent Kesteloot
Stimmen: Matthias Schweighöfer, Dieter Hallervorden
Kinostart: 04.02.16
Wer angesichts des Titels eine animierte Version der klassischen Robinson-Crusoe-Geschichte von Daniel Defoe erwartet, sei gewarnt: Mit dem Roman hat dieser Film nichts weiter zu tun, als daß eben ein Mann allein auf einer einsamen, tropischen Insel strandet. Doch halt, so einsam ist die Insel gar nicht. Sie wird von einer Handvoll seltsamer Tiere bevölkert. Allen voran der neugierige Papagei Mick, der von Robinson bald auf den Namen Dienstag (wie originell ...) getauft wird. Mick langweilt das sorglose Inselleben, er träumt davon, daß es noch mehr auf der Welt zu sehen gibt, als das kleine Paradies im Meer. Dann sind da noch der skeptische Eisvogel Kiki, die behäbige Tapirdame Rosie, der kurzsichtige Ziegenbock Zottel, das schlaue Chamäleon Carmello, das freundliche Schuppentier Pango und das junge Stachelschwein Epi.
Diese biologisch bunt zusammengewürfelte Truppe beäugt zunächst mißtrauisch den schiffbrüchigen Robinson. Nach anfänglichen Mißverständnissen wird man bald beste Freunde. Alle haben es gut im neuen Baumhaus, das Robinson baut. Und weil das Paradies auf Dauer doch zu langweilig wäre, sind da noch die fiesen Schiffskatzen Ping und Pong mitsamt hungrigem Nachwuchs. Auch sie haben es auf die Insel geschafft und führen Übles im Schilde.
Da wird ständig wild durch die Gegend gekullert. Irgendwer hängt immer nah am Abgrund und wird natürlich in letzter Sekunde gerettet. Sprachlich und optisch macht der Film durchaus was her, wenn er auch inhaltlich kaum Überraschungen bietet. Die 3D-Animationen bestechen durch ihre Brillanz. Für das Nachwuchspublikum sind sie allerdings nur bedingt von Mehrwert, da für sie mehr die Geschichte an sich zählt als optische Spielereien. Auch daß die Figuren von prominenten Stimmen gesprochen werden – darunter Kaya Yanar, Cindy aus Marzahn und Dieter Hallervorden – interessiert eher die Erwachsenen. Zu empfehlen ist der Film etwa ab dem Vorschulalter, jüngere Kinder sind durch die schnelle Schnittfolge überfordert und können dem Sprachwitz noch nicht so viel abgewinnen.
ROBINSON CRUSOE ist durchaus ein rasanter und witziger Animationsfilm, der bei Jung und Alt für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Sobald man den Kinosaal verläßt, ist der Film allerdings auch schon wieder vergessen. Zumindest von den Großen ...
[ Dörthe Gromes ]