Originaltitel: SAHARA
USA 2005, 124 min
Verleih: Universum
Genre: Action, Abenteuer, Literaturverfilmung
Darsteller: Matthew McConaughey, Steve Zahn, Penélope Cruz
Regie: Breck Eisner
Kinostart: 02.06.05
Dirk Pitt ist echt Klasse. Er ist ein Frauenschwarm, höflich, sportlich und taucht in den Weltmeeren nach Schätzen, die sein Auftraggeber, der ehemalige Admiral Sandecker, meistbietend verschachert. Aber Dirk Pitt kann auch zuhauen, und wenn es sein muß, jagt er sein Motorboot in die Luft. Seit Jahren sucht er einen sagenumwobenen Schatz, den das "Schiff des Todes" zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges transportierte und dann verschwand. Eine Münze aus jener geheimnisvollen Fracht führt ihn nun in den afrikanischen Staat Mali. Dort kreuzt sein Weg die Pfade der engagierten Ärztin Eva Rochos, die einer gefährlichen Epidemie auf der Spur ist. Über vergiftete Wasserquellen breitet diese sich auf dem afrikanischen Kontinent aus und bedroht bald die USA oder die ganze Welt oder beide. Hat der undurchsichtige Geschäftsmann Massarde etwas damit zu tun? Dirk Pitt hat alle Hände voll zu tun, der attraktiven Frau Doktor zu helfen, seinen Schatz zu finden und sich gegen allerhand militante Burschen zur Wehr zu setzen.
Clive Cussler etablierte den Helden mit dem kurzen Namen als modernen INDIANA JONES. Je nach Beschreibung variiert dessen Berufung zwischen Umweltschützer, Schatzsucher und dem irgendwie heldenhaften Typen von nebenan. Nach vertanen 124 Minuten Lebenszeit drängt sich allerdings die Frage auf, ob jemand neben den mittlerweile 18 Romanen tatsächlich eine Verfilmung brauchte. Möglicherweise wird dann die Ausrede herbeizitiert, daß doch Sommer sei und man nur moderat unterhalten werden möchte - ganz so, als würde ab Juni das Gehirn auf Sparfunktion laufen und den Körper nur der Klimaanlage wegen ins Kino steuern. "Huch, hier läuft ja ein Film! Na wenn wir schon mal hier sind ..."
Vielleicht ist es an der Zeit, beim Zuschauern nicht generell Ansprüche vorauszusetzen, die im Bereich "gerade erträglich" liegen. Intelligente Unterhaltung ist kein Ding der Unmöglichkeit, und gegen galaktische Anhalter, Fledermausmann und Spielberg muß man schon mehr auffahren als einen Helden aus der Ramschkiste.
Die hauchdünne Story dient als Tarnung für aneinandergefügte, zugegeben recht flotte Actionszenen, in denen dem Publikum Klischees, Zivilisten und Geschosse nur so um die Ohren fliegen. Der ökologische Zeigefinger mutet da jedoch schon zynisch an. SAHARA ist so angenehm und unterhaltsam wie Sand im Schuh.
[ Roman Klink ]