D 2003, 90 min
Verleih: Constantin
Genre: Komödie
Darsteller: Ulrich Noethen, Dominique Horwitz, ChrisTine Urspruch, Eva Mathes
Regie: Ben Verbong
Kinostart: 11.12.03
Das Sams ist rund, hat blaue Wunschpunkte im Gesicht und tauchte 2001 zum ersten Mal im deutschen Kino auf. Derartig erfolgreich, daß sich Publikum und Produzenten gleichermaßen lauthals eine Fortsetzung wünschten.
Elf Jahre sind vergangen, seit Herr Taschenbier vom Wünsche erfüllenden Sams heimgesucht wurde. Nun ist er nicht mehr so schüchtern, heiratete Frau März und hat einen Sohnemann: Martin Taschenbier - wie der stolze Papa herzensgut, aber ebenso ein Loser vor dem Herrn. Vor allem der fiese Sportlehrer Daume hat es auf ihn abgesehen und blamiert ihn, wo sich Gelegenheit bietet, mit Vorliebe vor der ganzen Klasse. Papa Taschenbier steckt indes in der Klemme. Niemand möchte Martin zum Geburtstag besuchen, und so kommen die magischen "Sams-Rückhol-Tropfen" zum Einsatz. Martin hat die Sams-Vorteile schnell erfaßt, doch Mutter Margarete besteht auf einer Kindheit frei von Zauberwünschen. Martin und das Sams finden einen heimlichen Weg, um die Mathelehrerin während der Klassenarbeit einschlafen zu lassen und Sportbestie Daume eins auszuwischen.
Dann entführt der intrigante Lehrer das Sams und korrigiert sein verkorkstes Leben. Aber samsen will gelernt sein: Wünscht man ungenau, kann es passieren, daß eine Million Euro in Fünfzigermünzen erscheinen. Martin ist derweil unterwegs, seinen neuen Freund zu retten - das Sams. Kein Mensch, kein Marsianer, kein Cowboy, kein Indianer, sondern ein guter Freund.
Um mit der guten Nachricht zu beginnen, natürlich macht auch die samsige Fortsetzung den Steppkes Spaß. Die weniger gute: Erwachsene werden mit SAMS IN GEFAHR weitaus weniger anfangen können, als mit Teil eins. Klar sind die Dürrenmattschen Stakkato-Sätze von Dominique Horwitz als Sportinquisitor Daume eine satirische Freude, und Jasmin Tabatabai tut als Fräulein Müller-Klessheim, was sie am Besten kann - maßlos überziehen. Auch scheint Ulrich Noethen mittlerweile Grundausstattung deutscher Kinderfilme zu sein. Aber Autor Maar und Produzent Limmer haben beim gemeinsamen Samsen des Drehbuches vergessen, was den ersten Teil populär machte. Jene fein dosierte Anarchie, kontrolliert, aber schräg.
So war der Ruf nach einer Fortsetzung gut gemeint, doch das Ergebnis macht nicht rundum glücklich. Vielleicht ungenau gewünscht?
[ Roman Klink ]