Originaltitel: SAW 5
USA 2008, 92 min
FSK 18
Verleih: Kinowelt
Genre: Horror, Killer
Darsteller: Tobin Bell, Costas Mandylor, Scott Patterson, Betsy Russell
Regie: David Hackl
Kinostart: 15.01.09
Fünf Menschen, durch scheinbar nichts vereint, finden sich mit Ketten am Hals in einem Keller wieder und blicken auf fünf Glaskästen mit Schlüsseln drin. Gelingt es ihnen, in kürzester Zeit die Schlösser zu öffnen, geht es weiter zum nächsten Verlies. Ansonsten droht wahlweise Enthauptung oder Sprengung. Der Horrorfan ahnt, daß hier Jigsaw-Schüler Hoffman, bekannt aus SAW 4, seiner perfiden Spielsucht freien Lauf gelassen hat! Und natürlich heißt es nur zu bald: Da waren’s bloß noch vier, drei, zwei. Und auf die beiden hartnäckig Überlebenden lauert im letzten Raum selbstredend eine gar finstere Überraschung ...
So weit, so echt gut. Neu-Regisseur David Hackl macht seinem Namen glücklicherweise keine Ehre, er wendet sich ab von den ausufernden Brutalitäten der Vorgänger, setzt wieder mehr auf Psycho-Terror denn viel Blut und Gekröse, obwohl trotzdem so mancher graphische Gewaltschock sitzt. Das erhöht die Spannung deutlich und sorgt für frischen Wind – hat jedoch leider mit der SAW-Reihe wenig bis überhaupt nichts zu tun.
Dieser Handlungsstrang wirkt nämlich wie ein Fremdkörper, da er losgelöst vom übrigen Plot steht, also eher eigenständig funktioniert, wenn auch bestens. Und da wären wir bei der Hiobsbotschaft angelangt: Als Fortsetzung der erfolgreichen Serie ist SAW 5 schlicht überflüssig zu nennen. Weil den Autoren nichts Neues einfallen wollte, werden unter Verwendung von allerlei Zeitsprüngen und Rückblenden zu allen (!) vorherigen Teilen eben einfach krampfhaft Fragen beantwortet, die sich nun wirklich niemand jemals gestellt hat. Zudem bekommt Hoffman seine eigene Hintergrundgeschichte inklusive Jigsaws künstlerischer Reanimation spendiert, welche allerdings so fade und uninspiriert zusammengeschustert wurde wie die Pointe am Schluß, wenig verwunderlich die bislang verzichtbarste. Alles riecht nach schnödem Mammon, dem zwanghaft aus einer immer noch melkbaren Kuh gequetschten Dollar.
Bleibt traurigen Blickes auf die Quintologie zu konstatieren: Perfekter Einstand, einige Jahre Qualität, Abschiedsvorstellungen mit der Option auf ständige Wiederkehr und schließlich nur noch gezwungene Retortenware, weil der Rubel ja weiterhin rollen soll – Jigsaw ist anno 2008 zur Cher unter den Serienkillern mutiert.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...