Daß erfolgreiche Filme so schnell wie möglich eine Fortsetzung erhalten sollten, haben schlaue Hollywood-Produzenten schon vor einigen Jahrzehnten erkannt. Auch heute halten sie sich noch gerne an diese gewinnträchtige Idee - mit unterschiedlichem Erfolg. Um bei dem zweiten SCARY MOVIE nicht so ganz auf die Schiene einer reinen Wiederholung zu geraten, treten dabei die Parodien auf jüngste Teen-Slasher eher in den Hintergrund. Dafür wird aus dem riesigen Fundus verschiedener Genres geschöpft.
Wie schon beim Vorgänger ist auch hier die Handlung eher unwichtig: Shorty, Ray, Cindy und Brenda haben die Highschool verlassen und sind mittlerweile auf dem College. Doch auch hier droht Gefahr, denn ein ehrgeiziger Professor plant ein besonderes Experiment. Die Studentengruppe soll ein Wochenende im sagenumwobenen Hell House verbringen - und dabei mehr über die dort herrschenden schwarzen Mächte herausfinden.
Soweit der Plot, der wirklich nur dazu dient, die zahlreichen Gags irgendwie zu verbinden. Deshalb sollte man sich auch an Anschlußfehlern und grober Unlogik nicht weiter stören, sondern viel mehr versuchen, die zahlreich zitierten Filme zu erkennen. Über 30 verschiedene Hollywoodstreifen kann man entdecken, auch wenn etwas mehr allgemeines Filmwissen als im ersten Teil von Nöten ist. Traf es dort meist die von SCREAM inspirierten Teenhorrorfilme, wird hier ein sehr viel breiteres Spektrum abgedeckt. Von Spukhaus-Gruseleien wie THE HAUNTING über Kultklassiker à la DER EXORZIST oder POLTERGEIST bis hin zu THE GAME und MISSION: IMPOSSIBLE 2 wird so ziemlich alles veralbert.
Der Humor hält sich dabei im Vergleich zum Vorgänger in deutlicheren Grenzen. Auch ist der Film wesentlich harmloser und eigentlich ganz schön langatmig. Irgendwie scheint das Material für eine gelungene Horrorparodie mittlerweile wirklich ausgegangen zu sein, so daß wohl nicht mehr als eine mittelmäßige Komödie drin war.
Originaltitel: SCARY MOVIE 2
USA 2001, 80 min
Verleih: Highlight
Genre: Teenie, Horror, Komödie
Darsteller: Anna Faris, Regina Hall, Marlon Wayans
Regie: Keenen Ivory Wayans
Kinostart: 08.11.01
[ Jan Berger ]