D 2000, 90 min
Verleih: Constantin
Genre: Komödie, Teenie
Darsteller: Daniel Brühl, Mina Tander, Axel Stein
Regie: Marco Petry
Kinostart: 07.12.00
Vor dem Abi hat ja jeder irgendwie Bammel. Völlig entspannt ist also unser süßer Markus drei Wochen vor der Reifeprüfung auch nicht. Noch schlimmer kommt es, als er eines Morgens von seiner Freundin übers Radio mit Küßchen für ihren Schnubbi geweckt wird. Markus ist jetzt tierisch böse, weil er vor seinen Freunden als Schnubbi an Autorität verlieren könnte. Das sind echt Sorgen...
Da geht es dem Steven besser, schon weil er sich eh den ganzen Tag heftig Gras ins matte Hirn zieht und dadurch alles super easy ist. Dann gibt es noch den Sexprotz André, der angeblich von einem Deckchen unters nächste flitzt, worüber seine treuliebende Freundin auch echt erzürnt ist. Und dann eben noch Karbrüggen, der obligatorische Streber...
Das ist schon alles. Wenn man ins Kino geht, könnte man interessante Geschichten über interessante Leute erwarten. Das sollte man sich bei Marco Petrys Debüt verkneifen. Es geht einfach um nichts. Jeder von unseren glatten, schnarchlangweiligen Pennälern bekommt seine Standardsätze in den Mund gelegt, Handlungsstränge werden beliebig aneinander gefügt, ein bißchen Krankamera eingesetzt, weil es schick und teuerproduziert aussieht. Gähn!
Daß Filme über die Probleme von Heranwachsenden authentisch, ergreifend und witzig sein können, hat doch Hans-Christian Schmid mit CRAZY bewiesen. Hier aber versagt Marco Petry völlig. Wer ihm gut gesinnt ist, könnte meinen, den Ansatz zu verspüren, daß Petry so was wie Stimmung zaubern wollte. Eigentlich fabriziert er nur pure orientierungslose Langeweile.
Alles, aber wirklich alles in diesem Film wirkt so lustlos, austauschbar, und zugleich so schmierig, denn hier hechelt das Produzentenherz im Takt der Zielgruppenhysterie. Eigentlich kann niemand so blöd sein, für den vermurksten Kram guten Mutes Geld auszugeben. Hoffentlich.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.