Originaltitel: THE INBETWEENERS MOVIE 2
GB 2014, 96 min
FSK 12
Verleih: Universum
Genre: Klamotte, Trash, Erotik
Darsteller: Simon Bird, James Buckley, Blake Harrison, Joe Thomas
Stab:
Regie: Damon Beesley, Iain Morris
Drehbuch: Damon Beesley, Iain Morris
Kinostart: 30.10.14
Sex am Strand ist ja eine eigene Sache: Klingt ziemlich verlockend, aber an den piekenden Sand am (und im) Körper hat vorher niemand gedacht. Ähnlich nervig war Teil 1 der Samenstau-Saga, deren – unglaublich! – noch üblere Fortsetzung das schlierige Gefühl hinterläßt, sich ekstatisch über einen Quallenteppich gewälzt oder von Wollust geblendet mit orgiastisch wedelndem Arm einen zugewehten, schon feucht blubbernden Möwenkadaver befingert zu haben. Um Sekunden später in komatösen Tiefschlaf zu sinken. Schauen wir allerdings zunächst mal, was die sehr großmütig als solche betitelte „Handlung“ bietet.
Sie beginnt nachts, drei spukige Gestalten huschen unbekannten Erledigungen entgegen. Puh, es sind bloß Will, Simon und Neil, unsere Hormonbolzen, denen das gereifte Alter optisch, geistig oder sonstwie wenig positiv gesinnt war, auf dem Weg zu einer Party. Selbige verläuft natürlich peinlich, unter anderem deshalb, weil bereits dort formschön auf Leinwandgröße zu sehen ist, was die Rechnung „(Typ im Rock – Unterwäsche + Billardtisch) x erotisierter Hund“ ergibt. Wurgs! Weiter geht’s nach Australien, wo Kumpel Jay angeblich jeden Morgen ein anderes williges Weib beglückt, faktisch indes Toiletten putzt. Trotzdem buhlt das wiedervereinte Quartett ab dato wahlweise um die Gunst vermutlich arg verzweifelter Damen, flieht vor der heiratsobsessiven Freundin oder versucht, die nie vergessene Ex neu zu entflammen.
Was für einen ganz netten Kinoabsacker reichen könnte, wäre das Ganze nicht so öde und auf „Füße hoch, der kommt flach!“-Witzart erzählt. Vielleicht, aber wirklich nur eventuell, erkannte das Autor-und-Regisseur-Duo dieses Problem, weswegen es mehr denn je versucht, durch offensive Attacken zu punkten. Folglich darf man beispielsweise erleben, daß Verdauungsendprodukte erst in die Hose gehen, dann zur Wasserrutschenfahrt schreiten und schließlich Wills Antlitz verschönern. Oder explosivem Übergeben beiwohnen. Oder weitere Humorabsonderungen ähnlicher Couleur erspähen.
Doch ehrlich: Wer öffentlich in geselliger Runde betrachten möchte, wie junge Männer einander Mund und Gesicht vollpinkeln, sucht dazu wohl eher selten Multiplexe auf, sondern wählt geeignetere Etablissements. Zumal sich dort kein wundervoll leicht erheiterbarer Hintermann kreischig-grölend beömmelt und einem dabei angekaute Nachos Richtung Nacken spuckt.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...