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Sex/Life In L.A.

Narziß verliebte sich in sein Spiegelbild und ertrank. Auch die Sexarbeiter in der schwulen Pornoindustrie Hollywoods sind in sich selbst vernarrt- eine unabdingbare Voraussetzung für das Gewerbe. Ihr Aussehen steht ständig auf dem Prüfstand, die Konkurrenz lauert überall. Ein Heer von Strichern auf dem Santa Monica Boulevard wartet auf die Chance, entdeckt zu werden und den Platz der Pornovideo-Superstars einzunehmen, die an azurblauen Swimmingpools ihre Filme drehen. Der Film zeigt Männer, die unablässig daran arbeiten, im Wettbewerb der Körper zu bestehen. Bäuche, geriffelt wie ein Waschbrett, knackige Hintern und laszive Blicke- Tony, Kevin und Cole haben keine Probleme damit, sich in intimsten Posen vor der Kamera zu räkeln. Los Angeles erscheint hier als Stadt im Rhythmus der Begierde- nach Sex, Geld, Ruhm: doch die Kamera denkt an unseren Voyeurismus: sie beobachtet das Supermodel Tony Ward, einst Gespiele von Madonna, beim Sex mit der Person, die er am meisten liebt - sich selbst. Jochen Hick ist es gelungen, informativ und auch unterhaltend zu berichten, und die sehr unterschiedlichen Schicksale und Erfolge seiner Protagonisten werden niemanden unberührt lassen. Es ist eben Hollywood: der rasante Aufstieg als junges, noch nicht überfotografiertes Fohlen im Pornostall und der tiefe Fall vom gefeierten Porno-Idol zur alternden Video-Diva. Absolut sehenswert!

D 1997, 80 min
Verleih: Galeria Alaska

Genre: Dokumentation, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Tony Ward, Kevin Kramer, Matt Bradshaw, Cole Tucker

Regie: Jochen Hick