Originaltitel: THE SHAGGY DOG
USA 2006, 98 min
Verleih: Buena Vista
Genre: Klamotte, Komödie, Fantasy
Darsteller: Tim Allen, Kristin Davis, Danny Glover, Robert Downey Jr.
Regie: Brian Robbins
Kinostart: 22.06.06
Wie der erfahrene Leser weiß, besteht das Leben oftmals aus einer Abfolge unverhoffter Herausforderungen und süffisant grinsender Prüfungen. Für den Autor dieser Zeilen bedeutete das zuletzt, sich zwecks Sichtung der Disney-Produktion SHAGGY DOG im doch relativ fortgeschrittenen Alter den Kinosaal mit 36 kleinen Kindern zu teilen und der Objektivität wegen gedanklich selbst wieder zu einem Dreikäsehoch zu mutieren.
Letzteres hat leider weniger gut funktioniert, weswegen die erwachsene Freude am Film zwar stellenweise schon vorhanden war, aber keine wirklich ausufernden Züge annahm. Na ja, was möchte man auch von einer Handlung erwarten, die einen gestreßten Anwalt, welcher kaum Zeit für seine Lieben findet, unverhofft mit dem Genmaterial eines steinalten Hundes infiziert?! Besagte Töle ist quasi ein Jungbrunnen, weshalb finstere Gestalten danach trachten, dem Vierbeiner im Rahmen fieser Tierversuche sein Geheimnis zu entlocken. Unser menschlicher Protagonist dagegen verspürt nach Verschmelzung der Erbinformationen seltsame Anwandlungen, die sich unter anderem in drastisch erhöhtem Hörvermögen, schlechten Tischmanieren und dem Drang danach, Katzen zu jagen, äußern. Hin und wieder verwandelt sich der Mann auch tatsächlich in einen wuscheligen Hund, was zunächst Probleme beispielsweise mit der Gattin impliziert, später jedoch Möglichkeiten birgt, den Verbrechern das Handwerk zu legen.
Man muß Starkomiker Tim Allen Respekt dafür zollen, daß er sich auf Gedeih und Verderb zum Affen (respektive: Köter) macht, woraus einige hübsche Kabinettstückchen entstehen. Auch die Dressurleistungen rangieren auf hohem Niveau, was man allerdings kaum über die billigen Computereffekte sagen mag. Zudem könnte die Botschaft vom Anwalt, der erst in Hundegestalt seine Pflichten als Familienvater und Ehemann erkennt, erwartungsgemäß klebriger kaum sein, wofür der aus Klassikern wie "Who Let The Dogs Out?" zusammengewürfelte Soundtrack nur partiell entschädigt.
Andererseits: 36 leuchtende Augenpaare nach der Vorstellung, verbunden mit einem ebenso kollektiv wie lautstark geäußerten "Das war toll!" sprechen deutlich für Zufriedenheit innerhalb der Zielgruppe. Und darauf kommt es ja schließlich an.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...