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Sieger sein

Der Ball ist bunt

Man kann nur stark hoffen, daß die „Problemschule“, welche Mona besucht, übertriebener künstlerischer Freiheit entspringt. Ziemlich klar ins Reich der Fabel dürfte Herr Che gehören, Ausbund an Engagement, garantierter Kandidat für den Lehrer des Monats, 12x jährlich. Er fördert denn auch das syrische Flüchtlingskind und Fußballtalent, zum vorläufigen Mißfallen ihrer Mitstreiterinnen, wegen Streberin und so. Doch Monas Fuß tritt halt gewaltig zu, weshalb sie sich bald allseitigen Respekt erschießt.

Auf der Leinwand und dahinter geht’s gleichermaßen um Haltung wie davor, passend durchbricht Mona öfter mal die vierte Wand, redet zu ihrem jungen Publikum. Ein cleverer, für Jugendfilmverhältnisse noch relativ unverbrauchter Inszenierungskniff, außerdem fraglos wichtige Einladung, direkt zu sagen, was man denkt, ohne allerdings sofort hanebüchenen Blödsinn rauszugrölen oder auf Unnormierten, darunter Herrn Ches Sohn, rumzuhacken. Dieser, als „Tunte“ verschrien und seinem Vater entglitten, freundet sich mit Mona an; eins der vielen verhandelten, letztlich zu üppig aufgefahrenen Themen. Woraus lange zwei Stunden resultieren, die sich schon ziehen, deutliches Bemühen um echte Kinobilder sowie audiovisuelle Unterhaltungsträger vermögen das bloß teilweise auszubügeln.

Wie schließlich alles gut wird, Rüpel plötzlich kleinlaut Entschuldigungen raunen und neue Kumpel füreinander einstehen, überrascht keine Sekunde, stört aber natürlich genausowenig. Weil eine zum Szenendieb taugende, sympathisch verpeilte, daher ständig Sprichwörter & Co. falsch unters korrekturfreudige Volk posaunende Schülerin eben nicht recht hat: „Der Klügere gibt auf.“

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...