Originaltitel: ARE WE THERE YET?
USA 2004, 90 min
Verleih: Sony
Genre: Klamotte, Liebe
Darsteller: Ice Cube, Nia Long
Regie: Brian Levant
Kinostart: 10.02.05
Es gibt Filme, die sind einfach so dämlich, daß es nicht einmal Spaß macht, sie zu verreißen. Von links und rechts hagelt es plötzlich Einwände, man sei ein Spielverderber und würde alles viel zu eng sehen. Der Rest der Welt würde ohne große Ansprüche ins Kino gehen. Ist das so? Dann kommt mit dieser selbsternannten Komödie sozusagen der Hauptgewinn.
Nick Persons ist ein echt lässiger Typ, verkauft Sport-Fanartikel im eigenen Laden und ist noch zu haben. Dann erblickt er Suzanne und verliebt sich Hals über Kopf. Doch zwischen Nick und ernsten Annäherungsversuchen gibt es genau zwei hartnäckige Hindernisse: Suzannes Kinder Lindsey und Kevin, die fest daran glauben, daß der Vater sie zwar verlassen hat, aber eines Tages wiederkommt. Aus diesem Grund verjagen sie gekonnt jeden Verehrer ihrer gestreßten Mutter. Es kommt, wie es kommen muß. Eines Tages wittert Nick die Chance, mehr zu werden als ein "guter Freund" - er soll Suzannes Kinder von Portland nach Vancouver bringen. Die gemeinsame Autofahrt wird für ihn zum erwartungsgemäßen Alptraum.
Es ist schon ein faszinierendes Phänomen der Hollywood-Industrie, daß Schauspieler nach dem ersten erfolgreichen Film selbst eine Produktionsfirma gründen. Dies bringt Einfluß bei den nächsten Filmprojekten und vor allem verdient man an deren Erfolg dann auch mehr. "Cube Visions" nannte der Rapper Ice Cube seine Produktionsfirma, die Kassenhits wie FRIDAY und BARBERSHOP hervorbrachte, Filme, die in einem Paralleluniversum spielen, wo Weiße entweder unfreundlich und dumm sind, oder gern schwarz wären. Das neueste Produkt ist wohl seine Vision einer romantischen Familienkomödie. So richtig warm ums Herz wird es uns aber erst nach 90 Minuten. Dann ist die Spaßlosigkeit nämlich vorbei.
Zuvor halten diverse Körperausscheidungen für laue Gags her und werden wahllos Klischees abgegrast. Die Hauptfigur Nick ist ein echter Charmeur, er weiß die drei wichtigsten Qualitäten einer Superfrau wie Suzanne zu schätzen (zwei davon werden mit Körbchengröße gemessen und die dritte hängt damit zusammen, ganz aufgeregt zu kreischen, wenn man sich freut). Außerdem hat er eine sprechende Cockpit-Wackelfigur, die ihm schlaue Tips gibt ...
Da gilt man doch gern als Spielverderber und humorlos, wenn man sich so etwas nicht antun muß.
[ Roman Klink ]