Originaltitel: SKY HIGH
USA 2005, 102 min
Verleih: Buena Vista
Genre: Komödie
Darsteller: Michael Angarano, Kurt Russell, Kelly Preston, Danielle Panabaker, Chris Wynne
Regie: Mike Mitchell
Kinostart: 06.10.05
...oder zu Tode betrübt? Das Gefühl nach dem Kinobesuch hängt ganz davon ab, was man von einem solchen erwartet. Zugegeben, die Handlung läßt stark zur zweiten Möglichkeit tendieren: Weil das amerikanische Publikum derartiges gar nicht oft genug sehen kann, führt Teenager Will ein problembehaftetes Leben im Schatten berühmter Eltern. Nebenbei ist seine beste Freundin Layla hoffnungslos in ihn verschossen, aber der Dussel merkt es natürlich nicht, sondern wirft sich lieber dem vermeintlich heißesten Girlie der Schule ans wogende Dekolleté. Layla, tief gekränkt, läßt daraufhin jede Contenance fahren und tut so, als wäre sie seit neuestem mit dem lokalen Schwarm aller Mädels verbandelt.
So weit, so gähn. Doch der Plot weiß mit einem Twist zu erfreuen: Die besagte Bildungseinrichtung steht nur Jugendlichen mit speziellen Mächten offen, weshalb hier vom Jungen, der auf Wunsch ein Steinmonster ist, über Säurespucker bis hin zur Gestaltwandlerin, welche es allerdings leider nur zum Meerschweinchen bringt, allerlei schräge Typen lernen. Und wie es sich für diese Art Film gehört, bedroht auch bald ein finsterer Schurke ohne sonderlich überzeugendes Motiv die Idylle ...
Im Gegensatz zu fast allen Superheldenvehikeln der letzten Jahre verzichtet SKY HIGH dabei zum Glück auf nerviges Pathos und nimmt sich zudem nie immens wichtig, sondern pulvert um des reinen Spaßes willen aus sämtlichen Spezialeffekt-Rohren. Nach einem furiosen Beginn, der tatsächlich eine Parodie in Aussicht stellt, flacht das sarkastische Potential zwar schnell ab und macht einem puren Gute-Laune-Habitus Platz, dem überraschende Wendungen beziehungsweise wirklich fieser Humor völlig fremd sind.
Aber trotz aller kitschigen Anflüge oder der Holzhammer-Botschaft vom freundschaftlichen Bund, der alles Böse besiegt, bleiben noch genug Reminiszenzen und mild ironische Spitzen ("Kinder, die von einem radioaktiven Insekt gebissen werden oder in ein Faß mit Giftmüll fallen, sind am nächsten Tag Superhelden. Oder tot.") für 102 kunterbunte, fast sofort wieder vergessene, aber auf jeden Fall gut unterhaltende Minuten übrig. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt? Entscheiden Sie selbst.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...