Originaltitel: SOUND OF FREEDOM
USA 2023, 131 min
FSK 12
Verleih: 24 Bilder
Genre: Action, Thriller, Biographie
Darsteller: Jim Caviezel, Bill Camp, Mira Sorvino
Regie: Alejandro Monteverde
Kinostart: 09.11.23
Es gab einiges Gerangel inklusive Verleiherwechsel und rotbäckiges Buschgeflüster, bis der Überraschungshit des US-Kinosommers endlich auch in die deutschen Kinos kommen kann. Mit dem Film selbst hat das Gerangel nichts zu tun. Der versteht sich als gelungenes Thrillerkino, leider mit wahrem Hintergrund. Der einen durchaus schütteln läßt, geht es doch um das Geschäft mit Verschleppung und Mißbrauch von Kindern.
Tim Ballard arbeitet als Spezialagent, sein Kampf gegen Menschenhandel ist selten von Erfolg gekrönt, zu verflochten sind die Machenschaften schmieriger Pädophiler und raffgieriger Kartelle, doch Ballards Leitmotiv scheint der talmudische Ausspruch zu sein, wonach einer die ganze Welt rettet, wenn er auch nur ein einziges Menschenleben retten kann. Den kleinen Miguel, der aus Honduras verschleppt wurde, befreite Ballard aus den Fängen eines Kinderschänders, die Rettung Rocíos, Miguels 11jähriger Schwester, ist aussichtsloser, wurde sie doch in den kolumbianischen Dschungel entführt und geriet dort in die „Obhut“ eines widerwärtigen Kokain-Bosses. Schnörkellos wird von übergroßem Leid und gehörigem Mut erzählt, wir kriegen Einblick in eine abartig durchorganisierte Welt, im Abspann garniert mit zur Übelkeit gereichendem Zahlenwerk, und man muß sich tatsächlich schon einigermaßen sammeln, um nach dem Kinobesuch wieder in dieses irgendwie „normale“ Leben zu finden.
Alejandro Monteverde ist bei allem Erschütterungspotential ein Stück Hochspannungskino gelungen, das uns über den Kampf Ballards für die Schwächsten unserer Gesellschaft unbedingt an die Menschlichkeit glauben lassen will, ohne zu verbergen, wie abscheulich der Mensch tatsächlich sein kann.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.