Originaltitel: SPY KIDS 2: ISLAND OF LOST DREAMS
USA 2002, 109 min
Verleih: Concorde
Genre: Action, Kinderfilm, Komödie
Darsteller: Alexa Vega, Daryl Sabara, Antonio Banderas, Carla Cugino
Stab:
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Robert Rodriguez
Kinostart: 30.01.03
Die Welt steht am Abgrund. Die heimtückische Bande der Magna-Men hat die Transmooker-Technologie in ihre Gewalt gebracht. Nun kann sie sämtliche Elektrizität des Planeten außer Kraft setzen und somit auch alle High-Tech-Gerätschaften und Sicherheitssysteme. Um den Transmooker zurückzuholen, kommen nur die besten Agenten der OSS in Frage - Carmen und Juni Cortez, besser bekannt als die SPY KIDS!
Auf der Suche nach besagter Superwaffe verschlägt es sie auf eine einsame Insel samt verrücktem Professor und seinen abenteuerlichen biologischen Kreationen. Doch müssen sich die Halbspione im Doppelpack nicht nur gegen Monster zur Wehr setzen, sondern auch einem konkurrierenden Agentenduo Paroli bieten. Zu guter Letzt mischt noch die gesamte Familie Cortez mit, auf der Suche nach den beiden Helden. Der Spaß kann also beginnen É
Robert Rodriguez treibt in der Zweitauflage seines Überraschungserfolges den Begriff "Autorenfilm" auf eine bizarre Spitze. Nicht nur bei Drehbuch, Regie und Produktion ist diesmal sein Name im Abspann zu lesen. Herr Rodriguez hat auch die Kamera selbst geführt, Spezialeffekte beigesteuert, den Schnitt in der heimischen Garage gefertigt und selbst bei der Musik mit Hand angelegt. Er habe SPY KIDS 2 als "gigantisches Home-Movie" gedreht, ließ der Regisseur verlauten - preiswert und in Handarbeit. Sicher eine edle Absicht zu Zeiten, da unverantwortliche Budgets in Filme mit längst kinountauglichen "Ehemals-Stars" gepumpt werden. Doch mit dem Ergebnis setzt er sich zwischen die Stühle.
Keine Frage, SPY KIDS 2 läßt keine Atempause und wird die kurzen Zuschauer mit seinem Einfallsreichtum überrollen. Jeder Andere ermüdet eher, wenn derart viele Ideen und Gimmicks durch SPY KIDS 2 turnen, daß sie sich gegenseitig auf die Füße treten. Schon nett, daß sich Rodriguez mit seinen Effekten vor der Magie von Ray Harrihausens antiquierten Stop-Motion-Tricks verneigt, doch welcher 12jährige kann damit etwas anfangen? Zudem wird die fade Bildwirkung des digital gedrehten Spektakels die Zielgruppe einfach mal irritieren.
Bleibt also zu hoffen, daß Rodriguez demnächst nicht mit DESPERADO JUNIOR für Aufsehen sorgt, sondern wieder Crossover-Kino macht, wie wir es von ihm mögen: Anarchistisch, gekonnt und wunderbar schräg.
[ Roman Klink ]