Originaltitel: ANTITRUST
USA 2001, 100 min
Verleih: Constantin
Genre: Drama
Darsteller: Ryan Philippe, Rachael Leigh Cook, Tim Robbins
Regie: Peter Howitt
Kinostart: 28.06.01
Die Computerbranche ist gnadenlos: Beinahe-Monopolisten beherrschen den Markt und verdrängen alle kleinen Konkurrenten. Egal ob Kartellverfahren, unausgereifte Software oder Kritik von allen Seiten - die Firmenchefs tun alles, um ihre Marktposition zu behaupten.
Soweit zur Realität. Aber was wäre, wenn eine kleine Gruppe hochtalentierter Jugendlicher an Software arbeitet, die den Monopolisten aussticht? Milo und Teddy gründen mit ihren Freunden eine solche "Garagenfirma", um ein Konkurrenzprodukt zum neuen Kommunikationssystem des Softwareriesen NURV zu entwickeln. Kurz vor dem Start in das eigene Unternehmen, wird Milo jedoch vom charismatischen NURV-Gründer Gary Winston abgeworben: Nun arbeitet der idealistische Jugendliche für den verhaßten Konzern, der von den anderen immer noch als Feind freier Software betrachtet wird.
Während Milo bei NURV erstaunliche Fortschritte macht, ein positiveres Bild des Unternehmens aufbaut und sogar mit dem unantastbaren Gary zusammenarbeitet, gelingt Teddy der Durchbruch: Wochen vor dem Giganten hat er in seiner Garage ein ähnliches Programm fertiggestellt. Doch die Freude währt nur kurz, denn noch in der selben Nacht wird bei dem Start Up eingebrochen, die komplette Technik zerstört und Teddy ermordet. Als Milo vom Tod des Freundes hört, ist er schockiert. Sein Vertrauen zu NURV gerät ins Wanken, und es mehren sich die Hinweise, daß Gary Winston höchst persönlich Konkurrenten radikal ausschaltet...
Schade, daß es Drehbuchautor Howard Franklin nicht gelungen ist, die (reale?) Bedrohung durch einen riesigen Monopolisten spannend umzusetzen. Zu sehr schwimmt der Film im Fahrwasser gängiger Thrillerklischees: alte Freunde entpuppen sich als Feinde, der negativste Charakter ist der Oberbösewicht, und am Ende wird doch alles gut. Zudem ist die Inszenierung so action- und spannungsarm, daß ein aufmerksamer Blick in die Realität sicher mehr Überraschungen bringt, als der Kinobesuch.
[ Jan Berger ]