Der Performance-Künstler und Kulturwissenschaftler Steve Kurtz ist Mitglied der Kunst- und Theatergruppe "Critical Art Ensemble" und arbeitet für eine Ausstellung 2004 mit biologischen Zellkulturen. Am 11. Mai jenen Jahres verstirbt seine Frau Rose an Herzversagen. Die per Notruf herbeigeeilten Sanitäter halten sein Atelier für ein Biowaffen-Labor. Kurz darauf beschlagnahmt das FBI vermeintliche Beweisstücke und erhebt Anklage.
Die Werke von Steve Kurtz beschäftigen sich mit harmlosen Bakterienkulturen, die legal im Internet bestellt werden können. Seit der durch den 11. September 2001 forcierten Terrorangst ist selbst seine Kunst nicht mehr vor staatlichen Eingriffen gefeit.
Das FBI wird auf ihn aufmerksam und setzt alle Mittel zu seiner Verurteilung wegen "Bio-Terrorismus" ein. Ihm drohen 20 Jahre Haft. Ein absurder Vorwurf, der unnachgiebig aufrecht erhalten wird. In Zeugenaussagen, Interviews und szenischen Nachstellungen verdeutlicht die Dokumentation, welche Gefahren von übertriebener Terrorangst ausgehen.
Der Film von Regisseurin Lynn Hershman Leeson ist Teil einer internationalen Solidarisierungsaktion zugunsten Steve Kurtz', die unter anderem durch Persönlichkeiten wie Tilda Swinton unterstützt wird. Einmal mehr wird damit die zu völliger Absurdität führende übertriebene Terrorangst dem Zuschauer verdeutlicht.
Originaltitel: STRANGE CULTURE
USA 2007, 75 min
Genre: Dokumentation, Drama
Darsteller: Tilda Swinton
Regie: Lynn Hershman Leeson