Originaltitel: STREETDANCE 2
GB/D/I 2012, 85 min
FSK 0
Verleih: Universum
Genre: Musikfilm, Drama
Darsteller: Falk Hentschel, Sofia Boutella, George Sampson
Regie: Max Giwa, Dania Pasquini
Kinostart: 07.06.12
Hallo Ash! Aufwachen! Mach’ mal ein Gesicht, Ash. Du bist doch grad unglücklich verliebt, ey! Ja, bist Du. Klar! Wird mir hier doch erzählt. Na, also. Und warum, Ash, sieht das dann genauso aus wie in den Momenten zuvor, als alles noch voll chillig und herzig war zwischen Dir und der scharfen Salsa-Eva? Blöde Frage, sagst Du? Also, find’ ich gar nicht, Ash. Schließlich läuft doch grad in dieser Phase der Geschichte alles nicht mehr so gut. Mit dem Tanzen nicht und mit dem Girl nicht. Und das so kurz vorm großen Londoner „Ultimate Dance Off“, dem definitiven Streetdance-Battle, bei dem Du ja mit Deiner in halb Europa wild und hipp rekrutierten Truppe antreten willst. Als EU-Streitmacht gegen diese Crew arroganter Amis, mit der Du ja noch eine persönliche Rechnung offen hast.
Aber echt Ash, schaut man Dich an, könnte man denken, es ist Dir total schnuppe. Gesicht wie ein gespannter Bizeps, wenn man so will. Nix mit Mienenspiel und Emotion. Okay, Du tanzt einmal so alleine in einer Halle, und die Musik signalisiert: „Ash ist traurig! Ash ist traurig! Ash ist traurig!“ Was für ein Regieeinfall! Du, so sagt man ja bei solchen Szenen, läßt dann mal alles voll raus, gefühlig im Gegenlicht. Blöd nur, daß sich Phrasen nicht nur verbal, sondern auch tänzerisch artikulieren. Und nein, da bist Du natürlich nicht alleine schuld dran, fügst Dich vielmehr nahtlos in die Gesamtchoreographie. Bist echt keiner, der hier aus der Reihe tanzt. Den Schwarzen Peter will man Dir auch gar nicht zustecken, Ash.
Es ist nur so: Man weiß wirklich nicht mehr, was man über Filme wie den mit Dir hier, diesen STREEDANCE 2 eben, noch schreiben soll. Weil man zum ewig Gleichen, was da gezeigt wird, eben schon irgendwie alles gesagt hat. Man lese diesbezüglich einfach mal die Kritik zu STREETDANCE. Von geringfügigen Abweichungen bezüglich der Handlung abgesehen, hätte man den Text dazu hier getrost noch mal verwerten können. Aber so was machen wir freilich nicht. Weshalb man in Folge auf so unglaublich originelle Ideen kommt, wie einfach mal dem Ash persönlich zu schreiben. Nicht zuletzt, weil du ja Falk Hentschel heißt und eigentlich aus Leipzig kommst. Von wegen Landsmann und so, weißt schon. Und tanzen kannst du ja. Und der Rest der Meute auch, da gibt es nix zu meckern.
Und so sagen wir – und das auch nicht zum ersten Mal: Wem das reicht, dem reicht auch dieser Film, der aber ansonsten in keinster Weise reicht. Nichts für ungut, Ash.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.