Originaltitel: ALL STARS

GB 2013, 106 min
FSK 0
Verleih: Universum

Genre: Musikfilm, Erwachsenwerden, Teenie

Darsteller: Theo Stevenson, Akai Osei-Mansfield, Ashley Jensen

Regie: Ben Gregor

Kinostart: 02.01.14

Noch keine Bewertung

Streetdance Kids

Überflüssiges Tanzfilm-Franchise

Es ist eine Hoffnung: Wenn die Kinder dran sind, ist es bald vorbei. Wenn auch diese Klientel abgedeckt und als letzte Zielgruppe angeschleimt wurde, der Markt somit abgeschöpft ist, dann kann man hoffen, daß es sich tatsächlich ausgetanzt hat auf den Straßen der Einfalt, wo es immer drum herum geht ums Goldene Kalb Kommerz, und das zunehmend so, als würde sich mit den Jahren das Verrenken und Schütteln in inzwischen spießig-schickgebügelten Freestyle-Moves nicht unbedingt vorteilhaft aufs Hirn auswirken.

Das Verwursten einer reizvollen urbanen Subkultur im Kommerz ist noch das Schicksal jeder Subkultur, die eben den Sprung zum Mainstream schafft. Und bezüglich Hip Hop und den damit einhergehenden Tanzstilen gab es ja auch – Mainstream hin, Kommerz her – immer wieder brauchbare Filmunterhaltung. Was nun das Gros der amerikanischen und britischen Streetdance-Dancebattle-Filme der letzten Jahre angeht, waren die indes formal und inhaltlich immer schon eher MTV-geprägter Biedermeierrundstrick gewesen – wenn auch mitunter ansehnlich choreographierter. Was bei einem Tanzfilm das Mindeste ist. Sollte man meinen. Und würde sich mit dieser Meinung als einfältig entpuppen.

Wer es nicht glaubt, kann ja jetzt mal in STREETDANCE KIDS gehen, ein Tanzfilm-Franchise der britischen STREETDANCE-Reihe, in der indes keine Jugendlichen mehr die Helden sind, sondern eben Kinder; weshalb es wiederum die Macher des Ganzen wohl für in Ordnung hielten, bei der Inszenierung an allem zu sparen, was gemeinhin im Film für Qualität sorgt. Die angestrebte Zielgruppe nimmt eh alles, was man ihr hinhält. Wenn es nur schön bunt ist und Grimassen schneidet.

Dieses Denken manifestiert sich in jeder der runtergekurbelten Szenen – und im Grunde auch schon in der, na ja, „Handlung“, die diesen zu Grunde liegt: Hipper Jugendclub soll geschlossen werden, hippe Dreikäsehochs planen zur Rettung ihres Domizils eine Charity-Show mit, klar, hippen Tanzeinlagen, bei der nicht zuletzt eine bunt gewürfelte Außenseiter-Truppe gegen selbstgefällige Könner antritt.

Um den Quark herum drapiert ist noch etwas Garnitur (erste Liebe, verständnislose Eltern, herzige Jugendclub-Chefin), und fertig ist ein klebriger Dickmacher, ob dem man eben nur hoffen kann, daß die Kids derlei einfach satt haben.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.