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Streik(t)raum

Streiks kennen wir alle, wenn auch oft nur aus den Nachrichtensendungen der Fernsehanstalten. Da fordern die Streikenden dann etwas, was die Mächtigen ihnen nicht zugestehen wollen. Streik ist das letzte Wort derjenigen, die in der Gesellschaft nichts oder nur wenig zu sagen haben. Es ist ihr Versuch, der Politik oder Wirtschaft etwas entgegen zu setzen, das möglichst zahlenstarke Gegengewicht gegen die Bestimmungen von oben. Streik ist (traditionell) ein Mittel der Einflußnahme, das nur demokratische Gesellschaften erlauben.

Wenn Frankreich gegen die Zumutungen der Mächtigen rebelliert, zeigt sich, daß dort die Macht tatsächlich beim Volk liegt. Als die französische Regierung Anfang 2006 ein Gesetz durchsetzen will, mit dem Berufseinsteiger zwei Jahre lang fristlos entlassen werden können, proben die Studenten den Aufstand und besetzen die Universitäten. Die Filmemacher nehmen an den Streikvorbereitungen teil, an Diskussionen, Versammlungen, Kaffeepausen, am Barrikadenbau und Brötchenschmieren. Die streikenden Studenten lernen etwas, das im universitären Leben selten vorkommt: trotz widerstreitender Ansichten gemeinsame Entscheidungen zu finden, mit Macht umzugehen und Macht auszuüben.

Originaltitel: (G)RÈVE GÉNÉRAL(E)

F 2007, 97 min

Genre: Dokumentation, Polit

Regie: Matthieu Chatellier, Daniela de Felice