Originaltitel: SWEPT AWAY
GB 2002, 93 min
Verleih: Columbia
Genre: Liebe
Darsteller: Madonna, Bruce Greenwood, Adriano Giannini
Regie: Guy Ritchie
Kinostart: 19.06.03
Millionärsgattin Amber, die in diesem mit Abschußlorbeeren gepriesenen Machwerk von Madonna gespielt wird, sagt irgendwann diesen einen von vielen markigen Sätzen: "Lieber würde ich ein Schwein vögeln!" Auch ein warnend-gellender Aufschrei zur Verhinderung einer neuerlichen Zusammenarbeit mit Regisseur und Angetrautem Guy Ritchie?
Wir wissen es nicht. Warum dieser Film je gemacht wurde - auch das wissen wir nicht. Ganz sicher wissen wir aber, daß Madonna noch immer keine gute Schauspielerin ist, daß Guy Ritchie lieber Gangsterfilme machen sollte, und daß es dem Kontrollwahn Madonnas nun doch entglitten ist, daß ihre schöne Stimme in der deutschen Fassung einer lauen Pornosynchronisation zum Opfer gefallen sein muß. Doch zurück zum Thema: Amber ist reich, zickig und unausstehlich. An Bord eines Mittelmeerschippers traktiert sie den armen Schiffsjungen Pepe mit rigiden Äußerungen und bizarren Wünschen. Kurzum: sie behandelt den Knaben wie den letzten Dreck. Doch ein im hanebüchenen Drehbuch verankerter Zufall läßt genau die beiden schiffbrüchig werden und auf einer einsamen Insel stranden. Jetzt läuft der Hase andersrum, Amber wird von Pepe geschlagen, erniedrigt und gedemütigt. Bis sie sich in ihn verliebt ...
Die haarsträubende Quintessenz dieses putzigen Filmchens ist in etwa jene: ein paar Schläge ins Gesicht, so ein bißchen Vergewaltigungsgehabe und immer mal schön in die Seiten treten - schon wird das Weib willig und schwer verliebt. Na, danke! Was etwas trashig losgeht, entpuppt sich rasch als bierernste, unentschuldbare Kopfgeburt Ritchies, der mit dieser Vorführung durchaus die Haut seiner Ehe zu Markte trägt.
Wie das bei Madonna-Filmen ja so üblich ist, übertreffen sich die lauernden Kritiker gern mit Attributen, die das aktuelle Werk dann immer als den schlechtesten Film aller Zeiten preisen. Da man aber prinzipiell gutgläubiges Blut in den Adern fließen spürt, denkt man immer und immer noch: so schlecht wird das Ding schon nicht sein. So kann man sich irren.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.