New York 1977, die Stadt kämpft mit der größten Hitzewelle seit Menschengedenken. Doch nicht nur dies macht den New Yorkern zu schaffen, sondern auch die kulturellen und sozialen Veränderungen. Sie sorgen für Zündstoff. Die Stadt feiert den Höhepunkt der Disco-Zeit, das "Studio 54" wird gerade eröffnet und die ersten Punkbands revolutionieren die gängige Musik-ästhetik. Außerdem treibt sich ein kaltblütiger Serienkiller im italienischen Teil der Bronx herum. Der selbsternannte "Son of Sam" hat es besonders auf Liebespaare und junge Frauen abgesehen. Die Polizei hat noch keine heiße Spur. Grund genug für die Sensationspresse, daraus eine Killer-Hysterie zu schüren, die ganz New York in Panik geraten läßt. Um dem Mörder wenigstens langsam auf die Spur zu kommen, wird eine Liste der üblichen Verdächtigen erstellt. Suspekt sind all die Personen, die sich außerhalb der Norm bewegen und irgendwie "komisch" sind. Das betrifft auch Ritchy. Der Punk arbeitet als Stripper in einem Schwulenclub, um seine Finanzen aufzubessern. Mit seinen Allüren kommen leider auch seine Kumpels nicht klar und verdächtigen ihn tatsächlich, der Mörder zu sein. Schließlich passieren die Morde auffällig nah am eigenen Wohngebiet...
SUMMER OF SAM zeigt den Schmelztiegel New York als Zusammenleben verschiedener Kulturen, als eine Welt der Andersartigen. Hier flirrt die Luft von Gewalt, Sex, Tanzorgien, moralischem Verfall und Mordgelüsten. Und genau das reiht Spike Lee in periodischen Abständen immer wieder aneinander und enerviert damit den Zuschauer. Die Schauspieler wirken träge und unmotiviert, der Film scheint künstlich in die Länge gezogen und plätschert wie eine billige Fernsehproduktion dahin. Da helfen auch keine aufgeregten Kameraschwenks, Stakkato-Schnitte oder überfrachtete Farbigkeit, um das Publikum bei Laune zu halten.
Originaltitel: SUMMER OF SAM
USA 1999, 142 min
Verleih: MFA
Genre: Thriller, Killer
Darsteller: John Leguizamo, Adrien Brody, Mira Sorvino
Regie: Spike Lee
Kinostart: 21.12.00
[ Christiane Rausch ]