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Taxi Taxi

Charmanter Euro-Actioner bietet den Amis Paroli

Daniel hatte sich das anders vorgestellt. Als Taxi-Fahrer mit angeborenem Bleifuß steuert er seinen Schlitten versiert aber eben nicht gerade im Tempolimit durch schwindelerregende Serpentinen, Fußgänger-Passagen im enggassigen Marseille, und doch kann er es nicht verhindern: sein Fahrgast, eine hochschwangere Frau, erreicht durch seine Courage zwar das Krankenhaus, in dem sie niederkommen wollte, doch entbunden wird auf dem Rücksitz. Merde! Doch damit nicht genug. Ausgerechnet heute soll er dem militanten Vater seiner Freundin Lily vorgestellt werden. Daniel täuscht, galant wie er ist, ein gewisses Interesse für die staublangweiligen Algerien-Kriegsgeschichten des jähzornigen, hochdekorierten Generals vor. Dann klingelt das Telefon. Unser Kriegsheld hat im Erzählrausch völlig vergessen, daß heute der japanische Verteidigungsminister kommt, um sich von den neuesten Methoden im Kampf gegen das organisierte Verbrechen überzeugen zu lassen. Für Frankreich steht viel auf dem Spiel, deshalb muß der General innerhalb von weniger als 15 Minuten zum außerstädtischen Flughafen, um den hohen Besuch zu empfangen und zu schützen.

Unmöglich? Jetzt kommt Daniel zum Zug...

Es ist einfach grandios, wie frech und versiert den amerikanischen Popcorn-Filmchen mit diesem charmant-rasanten und wirklich komischen Euro-Actioner Paroli geboten wird. Es gibt ein Wiedersehen mit dem tapsigen Polizisten

Emilien, der nach über dreißig Anläufen die Fahrprüfung mehr schlecht als recht überstanden hat, mit dessen ausgesprochen sexy Kollegin Petra, der semmelblonden Karate-Schwedin, und auch der leicht konfuse Kommissar Gilbert mischt wieder mit. Mit dieser noch witziger, schneller und stunt-lastiger als der Vorgänger erzählten Fortsetzung zeigt Produzent Luc

Besson, daß es in Europa doch möglich ist, überzeugende und heftigst unterhaltsame Action-Filme zu drehen. Hier wird auf die Schwerkraft gepfiffen, Bilderbuch-Bösewichte und langbeinige Kampfamazonen aufeinander losgelassen und solch atemberaubendes Tempo gefahren, daß man sich panisch in den Sessel krallt und schon nach einem dritten Teil giert.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.