Originaltitel: TEAM AMERICA: WORLD POLICE
USA 2004, 98 min
Verleih: UIP
Genre: Action, Schräg
Stab:
Regie: Trey Parker
Drehbuch: Matt Stone, Trey Parker
Produktion: Matt Stone, Trey Parker
Kinostart: 30.12.04
Der Eiffelturm liegt in Schutt und Asche, Paris gleicht einem Schlachtfeld. Lisa, Chris, Sarah und Joe sind Team America. Wenn sie bösen Terroristen das Handwerk legen, dann geht auch mal etwas zu Bruch! Doch sie verlieren leider ihren heldenhaften Kollegen Carson. Nun braucht das Elite-Team Hilfe, denn ein weltweites terroristisches Netzwerk plant offensichtlich einen gigantischen Anschlag.
Der Schauspieler Gary Johnson soll einen gefährlichen Auftrag übernehmen und sich mit perfekter Maskerade bei den Bösewichten einschleichen. Zwar scheint eine Razzia in Kairo von Erfolg gekrönt, doch die Rache der Kriminellen ist verheerend: Der Panama-Kanal wird bei einem Bombenanschlag gesprengt. Team America kommt dem wahren Drahtzieher auf die Schliche, Kim Jong Il nämlich, doch der hat die tapferen Amerikaner schon längst überlistet. Nun ist es an Gary, seine Kollegen zu retten.
Comedy ist so eine Sache. Man reißt 20.15 Uhr auf Privatsendern nette Witze, will niemandem so richtig weh tun und geht nach der Show mit allen ein Bier trinken. Matt Stone und Trey Parker sehen das anders. Ihre bitterböse Satire macht vor niemandem Halt, und deshalb werden sie wohl allein am Tresen sitzen. Mit ihrem neuesten Streich treten sie gleich Dutzenden prominenten Kollegen ordentlich auf die Füße. Schon allein die Darstellung der Eliteeinheit als schießwütige Weißbrote ist ein Schlag ins Gesicht aller US-Patrioten. Die Rechtfertigung für jedes verwüstete Weltkulturerbe geht ihnen leicht von den Lippen - "globale Terroristenjagd". Politisch engagierte, laberfreudige Schauspieler bekommen ebenso ihr Fett ab, wie Michael Moore und der Bombast-Filmemacher Michael Bay, dem gleich mal ein ganzer Song gewidmet ist. Auch wird von den Darstellern am Faden so einiges verlangt. Sie müssen küssen, tanzen, kotzen und das halbe Kamasutra durchexerzieren. Auch mal schön. Was jedoch diesen Angriff auf guten Geschmack und Weltpolitik so besonders und nahezu bedenklich macht, ist die Spielwut, mit der die "Southpark"-Macher Stone und Parker die Grenzen des Puppenfilms ausloten. Die Betonung liegt auf Wut.
Selten war Politsatire so blutig, so brutal in Wort und Bild. Aufwendig inszenierte Explosionen und Actionszenen lassen keinen Zweifel - hier wollte jemand seinem Zorn Luft machen. Ist ja auch wichtig.
[ Roman Klink ]