Aktuelle Cyberthriller wie MATRIX, die sich philosophisch mit fließenden Grenzen zwischen virtuellen Welten und Realität beschäftigen, sind zum Jahrtausendwechsel der letzte Schrei.
Das auf dem Roman SIMULACRON 3 basierende Drehbuch, das schon 1973 als Vorlage für Rainer Werner Fassbinders Sci-fi-Krimi WELT AM DRAHT diente, entwickelt einen vertrackt-vielschichtigen Plot. Regisseur Josef Rusnak paart Zukunftsvisionen mit Elementen des klassischen film noir. Der Prolog zeigt ein sepiagetränktes Los Angeles anno 1937, in dem der Tycoon Fuller im Grand Hotel buchstäblich die Puppen tanzen läßt. Der scheinbar selbe Mann unternimmt kurz darauf einen Trip zurück in die Zukunft, wo er sich als Besitzer einer revolutionären Softwarefirma entpuppt. Als er bestialisch ermordet wird, deuten alle Zeichen darauf hin, daß sein Partner Douglas Hall der Täter ist. Um seine Unschuld zu beweisen, läßt sich Hall nun ebenfalls an den Supercomputer anschließen und sein Bewußtsein in eine Wesenseinheit - ein identisch aussehender Bankangestellter - im L.A. der Vergangenheit herunterladen. Er sucht nach einer alles erklärenden Nachricht, die Fuller für ihn bei einer dieser artifiziellen Figuren hinterlassen hat. Kompliziert wird die Angelegenheit, als plötzlich einige der elektrischen Lebensformen in der Gegenwart auftauchen.
Eine Hauptrolle spielen natürlich die computergenerierten Spezialeffekte, die vor allem in der detaillierten Wiederauferstehung eines Los Angeles vergangener Tage zum Tragen kommen. Auf humorvolle Vignetten wurde verzichtet. Stattdessen liegt das Hauptaugenmerk auf Spannung und Atmosphäre.
USA 1999, 120 min
Verleih: Jugendfilm
Genre: Science Fiction
Darsteller: Craig Bierko, Armin Mueller-Stahl, Vincent D’Onofrio, Jeremy Roberts
Regie: Josef Rusnak
Kinostart: 25.11.99
[ Cinebiz ]