Originaltitel: THE FIGHTERS
USA 2008, 110 min
Verleih: Concorde
Genre: Action
Darsteller: Sean Faris, Amber Heard, Djimon Hounsou, Cam Gigandet
Regie: Jeff Wadlow
Kinostart: 14.08.08
Jake ist ein Hitzkopf. Sicherlich, ein smarter Hitzkopf und an seiner Schule der Footballstar. Aber all das nützt nichts, wenn man einfach zu oft am Ausflippen und Zulangen ist. Der Lehrkörper mag so was nun mal nicht. Sportskanonenprestige hin oder her. Daß Jakes Mutter dieses Problem mit einem Umzug nach Florida lösen will, spricht nicht für deren pädagogische Weitsicht. Denn auch an der neuen High School gibt es bald Ärger. Jake gerät nämlich an den Platzhirsch Ryan. Reich, arrogant und mit der Schulschönen liiert. Als die mit Jake anbandelt, wird es ernst für diesen. Ist doch Ryan außerdem ein versierter Free Fighter, der Jake alsbald eine schmerzhafte Lektion erteilt. Selbstredend läßt der sich davon nicht unterkriegen und tut fortan, was eben zu tun ist: Free Fight-Training nehmen.
Zeit, wieder mal plumpe Lektionen um die Ohren gehauen zu bekommen. Solche wie: Wenn Du es willst, kannst Du alles schaffen. Derlei Allgemeinplätze lassen in Jeff Wadlows Waschbrettbauchfilmchen oft und gerne die Muskeln spielen. THE FIGHTERS ist ein Fließbandprodukt aus der Fitneßabteilung. Mit Jungschauspielern, die bestimmt noch viel schaffen in ihrem Leben, nur eben mit Sicherheit nicht, jemals wirklich zu schauspielern. Mit einem Regisseur, der vom Erzählen einer einfachen Geschichte genauso wenig versteht wie vom Inszenieren einer zünftigen Klopperei. Das eine nun kann man mit Blick auf die eh dröge Handlung noch durchgehen lassen - mit der Plumpheit aber, mit der hier die Kämpfe gezeigt werden, gräbt der Film sich allerdings schlicht selbst sein Grab.
Kampf steht drauf, ist aber nicht drin. Trotz choreographischer Stilisierungen in Slow Motion oder einem Röntgenblick auf krachende Knochen ist THE FIGHTERS in jeglicher Hinsicht ein blutleerer Film. Hundert Prozent jugendfrei in seiner abgeschmackten Art, so gut deodoriert, moralisch klinisch sauber und bezüglich erzählerischer Phantasie absolut steril daher zu kommen. Dem kann man fast schon wieder Respekt zollen. Schließlich muß man das ja auch erst mal hinkriegen, einen ganzen Film so charakterlos aussehen zu lassen, wie einen sonnengebräunten Bodybuilder mit leicht grenzdebilem, dabei aber absolut perlweißem Dauergrinsen.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.