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The Lost Son

Hochbrisanter Thriller im Milieu der Kinderpornographie

London ist für ihn nur eine Notlösung, besonders wohl fühlt er sich dort nicht. Xavier

Lombard ist von der Pariser Polizei gefeuert worden und arbeitet in der britischen Metropole als Privatdetektiv, der im Auftrag eifersüchtiger Ehemänner deren Gattinnen nachspioniert. Allerdings hat er eine spezielle Methode, englische Ehen zu retten. Er überläßt den untreuen Ehefrauen das belastende Material gegen eine gewisse Unkostenbeteiligung.

Eines Tages beschert ihm der Anruf eines alten Freundes lukrativere Arbeit. Sein früherer Kollege Carlos bittet ihn, den verschwundenen Sohn seiner Schwiegereltern, den Fotographen Leon, zu suchen. Der Auftrag scheint einfach und Xavier setzt ein stolzes Honorar an. Bald schon findet er die ersten Spuren. Doch der Fall entwickelt sich zu einem Alptraum, denn es geht um Mißbrauch von Kindern. Das Ausmaß des Bösen, mit dem er konfrontiert wird, ist selbst für den abgebrühten Lombard kaum faßbar. Zudem sieht sich der Ex-Polizist im Zuge der Ermittlungen mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, die ihn zum Mörder machte.

THE LOST SON ist eine der seltenen Exkursionen des Britischen Kinos in den Film Noir. Der neueste Film des mehrfachen OSCAR-Preisträgers Chris Menges knüpft unmittelbar an seine bisherigen Erfolge an. Wie mit ZWEI WELTEN, zweifellos dem aufregendsten Spielfilm zum Thema Apartheid, inszenierte der Regisseur wiederum einen hochbrisanten Thriller und nähert sich dem von grenzenloser Menschenverachtung bestimmten Milieu der Kinderpornographie mit Sensibilität, Tiefgang und Hintergrund. Aber nicht die Kunden dieser Szene werden hier ins Visier genommen, sondern die Drahtzieher und Hintermänner. Fernab von spekulativer Sensationsgier spinnt Menges sein ebenso soziologisch wie geographisch weit gespanntes Handlungsnetz.

[ Verleih ]