Originaltitel: THE VILLAGE
USA 2004, 108 min
Verleih: Buena Vista
Genre: Drama, Horror
Darsteller: Joaquin Phoenix, Sigourney Weaver, William Hurt, Bryce Dallas Howard
Regie: M. Night Shyamalan
Kinostart: 09.09.04
M. Night Shyamalan hat sicherlich Talent. Komisches wahrscheinlich. Man könnte sich bei seiner vierten Spukoper den Bauch vor Lachen halten, wenn nicht alles so bierernst und die Lage so bitter wäre. Shyamalan entblödet sich leider nicht, seiner ohnehin nur leidlich spannenden Geschichte um ein Dorf am Ende des 19. Jahrhunderts, in dem die Menschen die Grenze zum Wald nicht übertreten dürfen, weil darin brüllende Kreaturen zu hausen scheinen, ein derart - Verzeihung! - dämliches Ende zu verpassen, daß seine holprige Schauermär endgültig zum unfreiwillig komischen, düster wabernden Megatrash verkommt. In dieser galligen Erkenntnis erschöpft sich bereits der positivere Aspekt der kritischen Betrachtung.
Hoffnungsloser stellt sich da der scheinbar ungebrochene Bann beim (amerikanischen) Publikum dar. Es vermutet hinter diesem zwar recht hübsch gefilmten, aber zu aufgeblasenen Budenzauber sicherlich " ... something for the brain". Der Inder hat es wieder mal getäuscht, denn was sich hier als smart und klug erdacht durchzumogeln versucht, aller Wahrscheinlichkeit gar nach einer metaphysischen Ebene schielt, ist leider nur ein plumpes, in seiner schieren Symbolträchtigkeit beinahe reaktionär zu nennendes Werk eines Filmemachers, der zudem glaubt, bestehende Definitionen von Angst, Isolation und Rebellion neu erdenken und zerpflücken zu müssen. Damit man das Gefühl kriegt, daß sich da aber wer auskenne. Zu zäh, zu unsicher in seiner selbstverschriebenen Haudraufmetaphorik mäandernd, einfach zu schläfrig erzählt Shyamalan, der sich ein blindes Mädchen (auch ein totgefilmtes Motiv) im gelben Cape als Heilsbringerin erdenkt, auf ein konstruiertes Ende hin, das überraschen, gar verblüffen soll. Macht es leider nicht, denn ohne ein gewisses Maß an Logik und Nachvollziehbarkeit verkommen die abstraktesten Wandlungen einer Geschichte nur noch zum Selbstzweck, niemals zum geschickten Manöver eines raffinierten Erzählers. Und der zu sein, bemüht sich Shyamalan nach THE SIXTH SENSE, UNBREAKABLE und SIGNS bereits zum vierten Mal in Folge. Vergeblich.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.