Originaltitel: TRANSAMAZONIA

F/D/CH/Taiwan/Brasilien 2023, 112 min
Verleih: Pandora

Genre: Abenteuer, Drama

Darsteller: Helene Zengel, Sabine Timoteo

Regie: Pia Marais

Kinostart: 15.05.25

Transamazonia

Eine Menschseinsgeschichte

Pia Marais versteht etwas von Bildern, von satten Kinobildern, das gilt vom ersten Moment an für diesen beeindruckenden Film. Und sie versteht es, aus Gesichtern zu lesen, wenn diese etwas zu bieten haben, womit wir gleich bei Helena Zengel wären. Zengel ist in ihrer transzendenten Ausstrahlung wie gemacht für die Leinwand, schon jetzt als Teenager, längst ausgestiegen aus der SYSTEMSPRENGER-Achterbahn, aber eben nicht „ausgefilmt“, man darf gespannt sein, was aus dieser Schauspielerin noch wird. Seltsam scheint, daß vornehmlich internationale Produzenten ihre Wirkung erkannt haben, die heimische Branche wohl mal wieder ein Talent übersieht.

Zivilisationsschock trifft es am Rande, was Rebecca durchmacht, nachdem sie als einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes Kindheit und Jugend im brasilianischen Amazonasgebiet verbringt. Ihr Vater münzt ihr Überleben in ein Wunder, das kommt dem Missionar im Dschungel gerade recht, Rebecca macht als „La Milagrosa“ mit, sie glaubt wohl wirklich daran, Lahme wieder gehen zu lassen. Die eigene Erleuchtung geschieht, als profitsüchtige Abholzer beginnen, auf die Ureinwohner zu schießen ...

TRANSAMAZONIA erzählt eine elementare Geschichte vom Menschsein sowie von Verkommenheit und Verzweiflung, von enger werdenden Lebensräumen und dem Moment, wenn durch äußere Bedrohung das soziale Leben aus den Fugen gerät. Marais verknappt mit Geschick die Lesart der Menschheit als eine Geschichte von Lügen, Gier und Ausbeutung, in der Empathie aber alles noch verändern kann. Keine Frage, es bleiben Leerstellen, die machen diese Erzählung aber keinesfalls ärmer, sondern für den Zuschauer zugewinnend rätselhafter.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.