Originaltitel: TWISTED

USA 2004, 97 min
Verleih: UIP

Genre: Thriller

Darsteller: Ashley Judd, Andy Garcia, Samuel L. Jackson

Regie: Philip Kaufman

Kinostart: 20.05.04

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Twisted

Bettgeflüster mit Todesfolge

Immer dem ersten Verdacht vertrauen, gilt auch hier. Wenn Ashley Judd in einem Film auftaucht, dann hatte Sandra Bullock keine Zeit, Halle Berry wäre zu teuer gewesen und Angelina Jolie war nicht interessiert. Lag es vielleicht an der Rolle? Eine Polizeiermittlerin mit ziemlichen Aggressionsproblemen und einem Hang zu One-Night-Stands ist an sich ein vielversprechender Charakter und Regisseur Philip Kaufman eine sichere Bank mit hochkarätigen Titeln in der Filmographie. Das Misstrauen bleibt dennoch nicht aus.

Aber widmen wir uns doch mal dem kriminalistischen Geflecht um Mord, Betrug und Promiskuität. Da wäre Jessica Shepard, Profilerin bei der Polizei von San Francisco. Gerade frisch befördert, wird sie auf einen Mord angesetzt, dessen Opfer ihr sehr bekannt vorkommt. Erst Tage zuvor hatte sie den Mann mit eindeutigen Absichten zu sich nach Hause genommen. Nun liegt er als Wasserleiche vor ihr. Jessica ist befangen, wird dennoch nicht vom Fall abgezogen. Das nächste Opfer weist die gleichen Merkmale auf, wie die erste Leiche: Männlich, Verbrennungen einer Zigarette an den Händen und - wir ahnten es bereits - ebenfalls ein ehemaliger Bettgefährte der Polizistin. Wer hat es auf sie abgesehen? Von nun an wachsen die Verdachtsmomente. Polizeipräsident Mills, seit dem gewaltsamen Tod von Jessicas Vater so etwas wie ihr einflußreicher Mentor, scheint mehr zu wissen.

Ihr Partner Mike qualifiziert sich schon als das nächste Mordopfer, indem er auf Tuchfühlung geht, und Ex-Freund Jimmy benimmt sich äußerst seltsam. Der Psychologe, den Jessica ihrer Aggressionen wegen aufsucht, scheint auch nicht ganz koscher zu sein. Schließlich häufen sich dann auch noch Jessicas Blackouts, die einfach nicht natürlich sein können.

Wir möchten meinen, das ist schon ziemlich dick, was uns die Drehbuchabteilung da zumutet. Doch es kommt noch besser. Zu jedem Rätselspiel gehört eine adäquate Auflösung, im "Idealfall" mit geständigem Mörder, der Motiv und Tathergang auf dem Silbertablett serviert. Und TWISTED hält sich für besonders schlau, ist dabei aber durchschaubar, wie die Kneipenanmache für einen One-Night-Stand. Einfach dem ersten Verdacht vertrauen. Gilt gerade hier.

[ Roman Klink ]