Regisseur Nunez hat einen Film geschaffen, der in keine Schublade etwaiger gängiger Trends paßt. Dafür sind wir ihm dankbar. "Ulees Gold" ist ein Meisterwerk des Understatement.
Ulee, durch den Vietnamkrieg zum Einzelgänger geworden, setzt die Tradition seines Vaters fort und züchtet Bienen in den Sümpfen Floridas. Die Zucht bedeutet für ihn wahres Glück, der wertvolle Tupelo-Honig ist gefragt. Doch Ulee muß sich um seine zerrissene Familie kümmern. Seine beiden Enkeltöchter leben bei ihm, als sein wegen Raubüberfalls im Knast sitzender Sohn ihn um Hilfe für die in Drogenproblemen steckende Schwiegertochter bittet...
Nunez schildert die Odyssee eines Mannes, der sein Verantwortungsbewußtsein entdecken muß, weit entfernt, der Heile Welt-Familie ein Loblied zu singen. Verletzungen, denen man sich im Leben stellen muß, werden offensichtlich. Nunez größter Glücksgriff ist es gewesen, Ulee mit Peter Fonda zu besetzen. Seine beste Rolle seit Jahren bringt ihn wieder in die erste Liga der Schauspieler., wo er auch hingehört. Da in Hollywood Box Office-Ergebnisse großen Eindruck auf die OSCAR-Juroren machen, ging er trotz Nominierung leer aus. Aber der Golden Globe war ihm sicher.
Ein großer kleiner Film jenseits des Mainstreams und der Spezialeffekte.
Originaltitel: Ulee’s Gold
USA 1997, 113 min
Verleih: Movienet
Genre: Drama, Schicksal
Darsteller: Peter Fonda Tom Wood, Patricia Richardson
Regie: Victor Nunez