Frankreich in den Sechzigern, die 16jährige Alice entdeckt ihre eigene Sexualität. Zwischen Lust und Scham schwankend, dem Erkunden des eigenen Begehrens und der Angst vor eben diesem, verbringt sie die Sommerferien bei ihren Eltern auf dem Land. In der kaum aushaltbaren Atmosphäre zwischen einer hysterischen Mutter und einem vulgären Vater sieht Alice plötzlich in allem eine Verbindung zur Sexualität ...
Kühl und von außen, mit sparsamen Mitteln, sinnlich, gewalttätig, wütend und sehr persönlich erzählt Catherine Breillat in ihrem Filmerstling von der Wandlung eines Mädchens zur Frau. Das Ende der Pubertät, einer Zeit, in der das Begehren erwacht: derb und nahezu animalisch. Dargestellt wird Alice nicht als Objekt, sondern als Suchende nach ihrer eigenen Lust.
Breillats Film erregte Widerspruch, denn er berührte Grenzen, zeigte physisches Begehren abgelöst von Emotionen. Wegen der expliziten Darstellung von Sexualität wurde Une vraie jeune fille verboten und kam erst 2000 in Frankreich in die Kinos.
Originaltitel: Une vraie jeune fille
F 1976, 90 min
Genre: Erotik, Erwachsenwerden
Darsteller: Charlotte Alexandra, Hiram Keller, Rita Meiden, Bruno Balp
Regie: Catherine Breillat