D 2008, 84 min
Verleih: Constantin
Genre: Animation, Kinderfilm
Stab:
Regie: Reinhard Klooss, Holger Tappe
Stimmen: Anke Engelke, Oliver Kalkofe, Wigald Boning
Kinostart: 01.05.08
Das kleine grüne Etwas, nach eigener Auskunft das Bindeglied zwischen Dinosaurier und Säugetier, kehrt auf die große Leinwand zurück und feiert seinen ersten Geburtstag. Auf der Insel Titiwu haben sich alle versammelt, das Urmel hoch leben zu lassen: der zerstreute Professor Tibatong, die autoritäre Ersatzschweinemutter Wutz und die anderen sprechenden Tiere - Ping, Schusch und Wawa. Als besondere Überraschung bekommt Urmel ein Geschwisterchen geschenkt, die kleine Pandadame Babu. Urmel ist alles andere als begeistert von dem tapsigen Fellknäuel, das in seinem Bettchen schlafen will, seine Torte auffrißt und von jedem ins Herz geschlossen wird. Deshalb kommt es ihm gerade recht, daß der fette, großmäulige Barnaby, für seinen neu zu eröffnenden Vergnügungspark einen echten Dinosaurier als Attraktion sucht. Er verspricht, Urmel zu einem Star zu machen, und so schleicht es sich von seiner Heimatinsel, um mit Barnabys Jacht in ein glamouröses Leben zu brausen. Dieses endet allerdings in Ketten. Zum Glück war Babu als blinder Passagier an Bord. Und die anderen Tiere sind auch bald zur Stelle, ihren Urmel zu retten.
Besonders originell gerät jedoch weder die tumultartige Rettungsaktion, noch der Plot insgesamt. Die Macher setzen auf beeindruckend animierte, aktionsgeladene Szenen und reihen ein vermeintlich spannendes Moment ans Nächste. Ein Skateboard fahrendes Schwein, eine Spritztour mit Jeep durch den Dschungel und eine halsbrecherische Achterbahn ersetzen jedoch keine guten Dialoge. Und ob Kinder die Botschaft richtig verstehen, wenn die reichen, saudischen Ölscheichs - Barnabys Geldgeber - in ihren Stretchlimousinen mit "I Love Money"-Nummernschild auftauchen? Regisseur und Produzent Reinhard Kloos wollte in seiner Geschichte, nicht die "Pädagogik-Knute" schwingen, läßt aber eine Truppe allesamt stereotyp großnasiger Araber mit Goldklunker behängt auftauchen. Da schwingt die "Knute" doch deutlich in eine andere Richtung.
Nicht das Kinderfilme per se politisch korrekt sein sollten, im Gegenteil. Aber eingebettet in durchweg einfache Botschaften zu den Themen Geschwisterliebe, Starkult und Geldgier, wirken eben auch provozierend-witzig gemeinte Details platt. Man sollte Kindern mehr zutrauen, denn Humor ist nicht gleich Action, sondern entwickelt sich meist an Stellen, die man nicht mit dem Holzhammer zurecht zimmert.
[ Susanne Schulz ]