D 1999, 85 min
Verleih: Warner
Genre: Klamotte, Schräg
Darsteller: Guildo Horn, Susanna Simon, Sissi Perlinger
Regie: Adolf Winkelmann
Kinostart: 09.12.99
Haben wirklich 98 % der Deutschen darauf gewartet, den Meister (Guildo Horn) nun endlich im Kino zu sehen? Nach diesem Film wird die Antwort wohl eher "Nein" lauten! Die bloße Präsenz des Grand-Prix-Aufbürsters reicht dann doch nicht aus, um einen guten Film zu machen. Die Story ist simpel und bietet kaum Überraschungsmomente. Hans Anton Sachs arbeitet in einem chaotischen Frisörgeschäft und wird von den Frauen platonisch geliebt. Sie liegen ihm zu Füßen. Auf der anderen Seite der Straße arbeitet Melanie in ihrem Blumenladen.
Sie und der Haareskünstler verstehen sich prächtig. Melanie wird bald heiraten, braucht dafür jedoch noch ein passendes Kleid. Welches im Dorf natürlich nicht zu kriegen ist. Also reisen beide heimlich für vier Tage nach Berlin, in die Großstadt. Daß ihnen dort das eine oder andere Ungewöhnliche und - naja mäßig - Spannende widerfährt, ist so klar wie das Amen in der Kirche. Schließlich rüstet einen das Dorf nicht für die Unwägbarkeiten des Großstadt-dschungels. Melanie glaubt Anton zu lieben, doch der lernt plötzlich eine andere kennen. Ihre Welt bricht zusammen. Anton läuft seiner neuen Liebe hinterher, besinnt sich dann doch auf Melanie. So scheint es jedenfalls. Aber wie es wirklich endet, soll jeder selber herausfinden.
Ziemlich wüstes und uninteressantes Filmchen.
Adolf Winkelmann gelingt es nur schwer, den Zuschauer im Kinosessel zu fesseln. Die Gags sind rar und werden teilweise wiederholt. Im Verlauf der Story entsteht eher unfreiwillig Komik. Oft lacht man aus der Verzweiflung heraus. Doch Guildo Horn-Fans werden dem Nußeckenfetischisten auch auf der Leinwand einiges an Begeisterung entgegenbringen. Für den Rest sehe ich schwarz. Seichte Unterhaltung, die an den Lachmuskeln vorbei pufft. Es reicht einfach nicht, ein paar unaufgeklärte Dorfklemmis in die Großstadt zu schicken und abzuwarten, was passiert. Hier passiert außer 85 vertanen Minuten nichts.
[ Christiane Rausch ]