Originaltitel: WATER FOR ELEFANTS

USA 2011, 122 min
FSK 12
Verleih: Fox

Genre: Drama, Liebe

Darsteller: Robert Pattinson, Reese Witherspoon, Christoph Waltz, Jim Norton, Hal Holbrook, Paul Schneider

Regie: Francis Lawrence

Kinostart: 28.04.11

3 Bewertungen

Wasser für die Elefanten

... heißt Asbach Uralt für den Zuschauer

Für Nostalgiker ist altmodisch ja ein durchaus positiv besetztes Adjektiv, und so mag das Bestreben, einen Film zu machen, der wie aus dem alten Hollywood in die Gegenwart gebeamt wirkt, zumindest für diese Gruppe Menschen zumindest verständlich sein. Der Verfasser dieser Zeilen zählt sich eigentlich zu dieser Gruppe. Aber es gibt eindeutig Grenzen. Wenn man diese überschreitet, dann wird aus klassisch oder eben altmodisch ganz schnell altbacken und sterbenslangweilig. Und trotz einiger Szenen, die in dieser Bestseller-Adaption durchaus altmodisch im besten Sinne geraten sind und mit großformatigem Bombast das Kino feiern, überwiegt letztendlich leider die Langeweile.

Im Amerika der Großen Depression wird der grundgute Jacob durch ein tragisches Unglück um seinen Abschluß als Tiermediziner gebracht und fängt notgedrungen einen Job bei einem großen Wanderzirkus an. Dort nimmt ihn der sadistische Zirkusdirektor August unter seine Fittiche. August ist mit der schönen Artistin Marlena verheiratet, die Jacob auf den ersten Blick den Kopf verdreht. Ärger ist also vorprogrammiert, erst recht, als der Zirkus eine alte Elefantendame namens Rosi ins Programm nimmt, deren Störrigkeit Augusts Tierquälereien eskalieren läßt. Jacob muß Marlena und Rosi aus Augusts Gewalt befreien, bevor dieser beide zu Grunde richtet.

Klingt nach ZDF-Sonntagsschmonzette? Inhaltlich fehlt sicher nicht viel. Dank guter Spezialeffekte und einiger herausragender Darsteller (darunter Christoph Waltz und Elefant Rosi) ist es dann doch um einiges kinotauglicher. Jedoch werden alle Sympathien, die man dem Werk entgegenbringen möchte, von einem Akteur kaputtgemacht: Robert Pattinson, der sexy Teenage-Vampir aus TWILIGHT, hier im Gewande des verzweifelten Veterinärmediziners, schlägt leider jede positive Regung tot, die man für diese sowieso schon recht schwache Hauptfigur noch aufzubringen versucht.

Da hilft kein schüchtern-romantisches Lächeln, kein sanfter Augenaufschlag oder Raufen der seidig glänzenden Haarpracht, dieser Junge kann ungefähr so gut schauspielern wie Jimmy Blue Ochsenknecht. Die mimische Vollkatastrophe gibt dem gefälligen Familienfilm dann den Rest. Denn um wirklich Großes zu liefern, braucht es dann doch etwas mehr als ein dickes Budget und einen Elefanten auf der Besetzungsliste.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...