CH 2024, 90 min
FSK 0
Verleih: X Verleih

Genre: Dokumentation

Regie: Barbara Miller, Philip Delaquis

Kinostart: 07.11.24

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Weisheit des Glücks

... und das Kichern des Dalai Lamas

Und wenn gar nichts mehr hilft, wenn die Last unsere schmalen Schultern bersten lassen mag und selbst das Licht am Ende aller Tunnelei zu verlöschen droht, dann wird der noch immer 14. Dalai Lama in ein karges Studio auf die Leinwand gesetzt, bringt uns auch schon mal mit erhobenem Zeigefinger (den man ihm kaum verübelt) dringlich-warme Worte der Einsicht, Vorsicht und Weitsicht und kichert sein so herrliches Kichern. Das zu betonen, ist überhaupt nicht despektierlich gemeint. Es sind nur im Dokfilm WEISHEIT DES GLÜCKS wirklich sehr schöne Sequenzen, so erdnahe, menschliche, greifbare. Da wird das geistliche Oberhaupt Tibets zu Tenzin Gyatso, zum alterslosen, ganz nebenbei bald 90jährigen Mann.

Mit Barbara Miller und Philip Delaquis hat sich ein Regie-Duo an dieses huldigende Porträt gemacht. Wirklich neue Aspekte, auch zum Fortbestand der tibetischen Linie, sind hier nicht zu erfahren, es dominiert die eigene Komposition des Dalai Lama, wenn er sein Leben Revue passieren läßt, erzählt, wie aufbrausend, ganz der Vater, er als Kind gewesen sei und sich dann für den inneren Weg, ganz die Mutter, entschieden hat. Der sich stets fürs Warum, also auch die Wissenschaft, interessierte, von der „heiligen Peitsche, die keine Schmerzen macht“ spricht, über die Gleichheit der Menschen, ihren Wunsch nach Frieden, die Herzen. Zu sehen sind die Ergebnisse von Tauchgängen in Archiven, Schwarzweißes aus der Biographie vor allem.

Lähmend ist, daß zu viele nur ausschmückende Aufnahmen vom Heute regelrecht unterminierend wirken und die dudelige Musik eine latent bohrende Ärgerlichkeit verstärkt. Was hätte hier wohl Reduktion gebracht?

[ Andreas Körner ]

Weisheit des Glücks ab heute im Kino in Leipzig