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Weißt, was geil wär ...?!

Und ewig balzen die Hänger

Filme über Männer, die nicht erwachsen werden wollen, sind derzeit irgendwie angesagt. Aus Amerika reißt die Welle der Komödien mit sympathischen Taugenichtsen als Protagonisten nicht ab (siehe Hänger-Huldigungen à la CLERKS 2 oder BEIM ERSTEN MAL), und auch das einheimische Kino geizt nicht mit Stoffen um das Kind im Manne (man schaue auf Produktionen wie EIN FREUND VON MIR und VIDEOKINGS). Da muß man sich als Zugehöriger des häßlicheren Geschlechts doch ernsthaft fragen, ob es tatsächlich so viele videospielende, pizzamampfende, verantwortungsscheue männliche Wesen da draußen gibt, und ob man am Ende nicht gar dazugehört. Aber bleiben wir bei der Fiktion auf der Leinwand.

WEISST WAS GEIL WÄR ...?! ist das Regiedebüt des Cutters Mike Marzuk, der laut eigener Aussage für seine Hauptfiguren Tommy und Heinz vor allem sich selbst zum Vorbild nahm. Sein Film über ...zwei Labertaschen, die nix auf die Reihe kriegen ist, gemessen an den bescheidenen eigenen Ansprüchen, dann doch eine recht amüsante Low-Budget-Komödie geworden, die vor allem von einer gehörigen Portion Selbstironie und der Energie des Hauptdarstellers Isaak Dentler als Heinz lebt. Daß Heinz samt seinem Kumpel Tommy in eine fade Dreiecksgeschichte hineingezogen wird, schmerzt dank des Unterhaltungstalents Dentlers nur halb so doll.

Problematischer sind da schon pfiffige Ideen Marzuks wie die, den Hauptfiguren einen Straßenmusiker sozusagen als Mensch-Soundtrack an die Fersen zu heften, oder die Fantasien von Tommy und Heinz als Wohnzimmerschauspiel zu inszenieren. Und wenn die ach so süße Nadja Bobyleva als Lisa mit ihrem Zuckerlächeln zum x-ten Mal eine Szene erhellen soll, wünscht man sich des Öfteren, die beiden Kumpel hätten ein zynisches Miststück als Herzensdame.

Trotz aller Aua-Momente ist dem Film ein gewisser Charme nicht abzusprechen. Dies ist sicher auch ein Ergebnis der sympathischen Message von WEISST WAS GEIL WÄR É?!, welche selbst die beiden dösigen Protagonisten irgendwie begreifen: leicht ist es zu kritisieren, aber schwer, etwas Eigenes zu (er)schaffen. In diesem Sinne sollte sich der Filmnachwuchs im Lande ordentlich angespornt fühlen - schließlich liegt die Meßlatte mit diesem Exempel der filmischen Kreativität nur mittelhoch.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...