D 2011, 95 min
FSK 12
Verleih: Fox
Genre: Komödie, Romantik
Darsteller: Matthias Schweighöfer, Sibel Kekilli, Elyas M’Barek, Mavie Hörbiger, Thomas Kretschmann
Regie: Matthias Schweighöfer
Kinostart: 25.08.11
Man kann es ihm ja nicht verdenken. Schließlich scheffelt der große Kollege Schweiger seit Jahren mit inhaltlich sparsamen Romantic Comedies Millionen und baut seinen Unantastbarkeitsstatus in der deutschen Filmbranche stetig weiter aus. Da liegt doch der Gedanke nahe: So was kann ich auch! Also gibt nun Schweigers KEINOHRHASEN-Sidekick Matthias Schweighöfer sein Regiedebüt. Mit einer romantischen Komödie. Die Rezeptur ist ähnlich simpel wie beim großen Vorbild, die Gags zielen ähnlich tief, und überhaupt fühlt sich der ganze Film wie ein echter Schweiger an, bis vielleicht auf ein paar Inszenierungs-Holperer, die dem älteren Star so nicht unterlaufen wären. Aber auf die soll hier gar nicht weiter eingegangen werden, schließlich kommt es auf die gute beziehungsweise in diesem Fall finanziell einträgliche Absicht an, und die ist hier zweifelsfrei gegeben.
Alex ist ein Softie, wie er im Buche steht. Frauenhörig, verkrampft und dazu auch noch Grundschullehrer. Überhaupt kein „echter Kerl“ eben. Zwangsläufig wird er daher auch von seiner Freundin für den im Bett weit überlegenen Nachbarn verlassen. Das tut natürlich weh, und so schickt sich Alex an, ein „echter Kerl“ zu werden. Zunächst nimmt er Nachhilfeunterricht bei seinem türkisch-deutschen Kumpel Okke, der ihn aber leider nur in peinliche Situationen bringt. Deshalb steigt Alex auf professionelle Hilfe von einem Holzfäller und Männermacher namens Volker um. Doch auch der kann Alex mit dem Erfolg beim anderen Geschlecht nicht so recht weiterhelfen. Gott sei Dank hat Alex’ beste Freundin Nele besseren Rat und führt ihn auf den einzig richtigen Weg: Den zu sich selbst, der zufällig auch der in ihr Bett ist ...
Matthias Schweighöfer ist ein guter Komödienschauspieler. Das muß man zweifelsfrei anerkennen. Daß er sein Talent sozusagen an sich selbst verschwendet, ist schade. Denn seine Komödie kann man auch mit viel gutem Willen nicht als gelungen bezeichnen. Zu einfach macht es sich der Regiedebütant: Bei der Geschichte, die man schon hundertfach besser erzählt bekommen hat, bei den Figuren, die über reine Klischeebilder keine Sekunde hinauskommen, und auch bei den Gags, die nur dann einigermaßen ins Ziel kommen, wenn Schweighöfer die Pointe selbst spielt.
Daß WHAT A MAN dennoch sein Publikum finden wird, steht beinahe außer Frage. Ob er allerdings einen Schweiger mit dessen eigenen Waffen schlagen kann, wird sich zeigen.
[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...