Originaltitel: WHITE CHICKS
USA 2004, 109 min
Verleih: Columbia
Genre: Trash, Klamotte
Darsteller: Shawn Wayans, Marlon Wayans, Jaime King, Frankie Faison, Lochlyn Munro
Regie: Keenen Ivory Wayans
Kinostart: 07.10.04
Bekanntlich hat man’s als High-Society-Schnepfe nicht eben leicht, weil die Gefahr überall lauert. Im aktuellen Fall stehen die schwerreichen Wilson-Schwestern auf der Agenda eines Entführers und sollen deshalb vom FBI zum Urlaubsort begleitet werden. Weil nun aber niemand arg traurig wäre, falls die Megatussis dem Bösling in die Hände gerieten, geht der Job an Marcus und Kevin – jung, dynamisch und absolut erfolglos in ihren Einsätzen.
Schon Augenblicke nach dem ersten Kontakt hat das Schoßhündchen der Diven einen Autounfall verursacht. Die daraus resultierenden winzigsten Gesichtsverletzungen bedeuten natürlich den Zusammenbruch des Wilson-Universums, denn so kann sich Frau von Welt auf noblen Parties ja nicht präsentieren. Ergo muß Ersatz her; schließlich gilt es, den Kidnapper zu ködern. Unsere Ermittler stehen zur Verfügung und haben auch zufällig einen verhinderten Maskenbildner zur Hand, um aus (schwarzen) Männern (weiße) Girlies zu machen. Einsatz Sprühfarbe, Faschingsbrüste nebst Perücken, Masken und Kontaktlinsen, wie man sie sonst eher aus Zombiefilmen kennt. Dazu noch eine Lache, welche jedes Trommelfell im Handumdrehen pulverisiert, fertig! Das Marcus und Kevin eher einem Zusammenprall von untoter TOOTSIE mit feuchtem Teenie-Traum denn den Originalen ähneln, irritiert keinen. Prekär wird die Lage trotzdem, da sich Marcus alias Tiffany Avancen seitens eines Footballprofis ausgesetzt sieht, wohingegen Kevin mehr als nur ein Auge auf Reporterin Denise wirft. Außerdem läuft ja der Verbrecher weiter frei herum ...
Klar ist das nur eine alte Idee in ihre schwachsinnigste Schablone gepreßt, zudem stören die obligatorischen Ekel-Gags. Doch davon abgesehen, erheitern schamlos alberne Szenen wie etwa obiger Crash inklusive Hunde-Stunt. Und einmal schnuppert WHITE CHICKS sogar (ungewollt?) satirische Höhenluft: Mit wieviel verbissener Grazie die falschen Ladies über den Catwalk wackeln, ist eine brüllkomische Supermodel-Parodie, die man erlebt haben sollte.
Wer also das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat bzw. seinem Hirn nach des langen Tages Mühe vorübergehend eine Totalpause gönnen möchte, dürfte sich prima amüsieren. Immerhin!
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...